Beiträge zur Musik und mein Senf zu anderen Dingen

Kategorie: Musik Seite 27 von 29

R.I.P. – McCoy Tyner (1938-2020)

Der Jazzpianist (Alfred) McCoy Tyner ist am 06. März 2020 im Alter von 81 Jahren gestorben. Der Tod von Tyner, der als eine der einflussreichsten Figuren des Jazz bekannt ist, wurde auf seiner Facebook-Seite bekannt gegeben.

McCoy war ein inspirierter Musiker, der sein Leben seiner Kunst, seiner Familie und seiner Spiritualität gewidmet hat„, hieß es in der Erklärung. „Die Musik und das Vermächtnis von McCoy Tyner werden auch in Zukunft Fans und zukünftige Talente inspirieren.

Tyner wurde 1938 geboren und begann im Alter von 13 Jahren mit dem Klavierstudium. 1960 wurde er Mitglied des John-Coltrane-Quartetts. „Wir haben uns sehr gut verstanden„, sagte Tyner später über seine Beziehung zu Coltrane. „Wir hatten ein gutes Gefühl füreinander, konzeptionell ähnlich, was die Musik betraf. Ich wusste, dass ich dort sein musste.

Damals war er 21 Jahre alt. Im folgenden Jahr spielte er auf Coltranes Erfolgsalbum „My Favorite Things“. Die Band tourte in den nächsten Jahren und nahm weitere Alben auf, während Tyner auch auf einer Reihe anderer Platten von Blue Note erschien.

Er verließ die Gruppe 1965 und produzierte eine Reihe weiterer Alben, bevor er in den nächsten Jahrzehnten mit anderen Jazz-Trios aufnahm und mit Künstlern wie Sonny Rollins und Stanley Clarke zusammenarbeitete. Er machte auch Solo-Aufnahmen, darunter 1988 das Album „Revelations“.

Im offiziellen Statement von Blue Note Records heisst es, „ein Titan ist verloren gegangen„.

Die Menge an Schönheit, die er der Welt geschenkt hat, ist einfach umwerfend, von dem enormen Werk, das er als Mitglied von John Coltranes Classic Quartett geschaffen hat, bis hin zu McCoys eigenen großartigen Alben für Blue Note, Impulse, Milestone, Telarc und mehr. Sein tiefer Einfluss auf fast jeden Jazzpianisten, der in den letzten 60 Jahren auftauchte, ist unermesslich.

Zweieinhalb Jahre nach seiner letzten Aufnahme als Bandleader bei Impulse begann der Pianist McCoy Tyner bei Blue Note Records. Eine Periode, die zu sieben Alben führen sollte.

Eines dieser Alben ist „The Real McCoy“. Für diese Veröffentlichung von 1967 ist der Pianist mit dem Tenorsaxophonisten Joe Henderson, dem Bassisten Ron Carter und dem Schlagzeuger Elvin Jones für fünf seiner Originale ein Team. Zu den Highlights des Albums gehören für mich „Passion Dance“, „Four by Five“ und „Blues on the Corner“.

Dieses Quartett aus dem Jahr 1967 war das erste, das McCoy Tyner als Leiter für Blue Note aufnahm, obwohl er schon häufig als Sideman für das Label aufgetreten war – unter anderem mit Wayne Shorter, Joe Henderson und Grant Green. Diese Aufnahme ist eine der letzten, die vom Blue Note-Gründer Alfred Lion produziert wurde, und Tyners erste als Leiter, seit er zwei Jahre zuvor das legendäre John Coltrane-Quartett verlassen hatte. Die konzentrierte Intensität der Gruppe hat etwas von dem Blue Note-Klang, vielleicht ist es Lions Beitrag ebenso wie der des Ingenieurs Rudy Van Gelder, während Tyner, ein konservativerer Musiker als Coltrane, die modalen und expressionistischen Formen des Coltrane-Quartetts in enger definierte kompositorische Muster integrierte. Mit dem Tenorsaxophonisten Joe Henderson fand Tyner einen echten Ebenbürtigen, einen weiteren Musiker mit einer starken Identität, dessen Stil eine ähnliche Mischung aus konventionellen und innovativen Elementen darstellte. Zusammen mit dem Schlagzeuger Elvin Jones und dem Bassisten Ron Carter bekräftigen beide den Hard-Bop-Mainstream mit „Four by Five“ und dem tiefen Blues von „Blues on the Corner“ und erweitern ihn mit der erhöhten Feierlichkeit von „Search for Peace“ und dem brillanten rhythmischen Zusammenspiel von „Passion Dance“. –Stuart Broomer

 

Jazzdrummer Jon Christensen gestorben (1943 – 2020)

Von Hreinn GudlaugssonEigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

Der norwegische Jazzschlagzeuger Jon Christensen ist am 18. Februar 2020 im Alter von 76 Jahren gestorben. Christensen war mit der Schauspielerin und ehemaligen norwegischen Kulturministerin Ellen Horn verheiratet.

Zusammen mit seinen Kollegen Jan Garbarek, Terje Rypdal und Arild Andersen gab er der neuen Jazzbewegung seit dem Ende der 60er Jahre wichtige Impulse und veröffentlichte 1970 das Album „Afric Pepperbird“ bei dem jungen Jazzlabel ECM Records. Für Jon Christensen war es die erste von rund siebzig Einspielungen für ECM. Für das Album „Knut Riisnæs – Jon Christensen Featuring John Scofield – Palle Danielsson“ erhielt er 1992 den norwegischen Schallplattenpreis und wurde 1993 von der Vereinigung norwegischer Jazzmusiker zum „Jazzmusiker des Jahres“ gewählt.

Als großartiger und leidenschaftlicher „Teamplayer“ hatte Jon Christensen nie Ambitionen, sich selbst als Bandleader zu profilieren. Und so gibt es unter seinem Namen bei ECM auch nur ein einziges Album: eine Anthologie in der :rarum-Reihe von Selected Recordings. Bei seiner Auswahl hob Jon seine Aufnahmen mit Keith Jarrett hervor, die von den Alben „Belonging“, „My Song“ und „Personal Mountains“ stammten. Seine letzte Einspielung für ECM war „Returnings“ mit Jakob Bro, Palle Mikkelborg und Thomas Morgan. Das Album wurde 2018 veröffentlicht.

Quelle: Jazzecho

R.I.P – Lyle Mays (1953 – 2020)

Lyle Mays, der ehemalige Keyboarder der Pat Metheny Group, starb am 10. Februar 2020 im Alter von 66 Jahren nach einem „langen Kampf mit einer wiederkehrenden Krankheit“, schrieb Pat Metheny auf seiner Website.

„Lyle war einer der größten Musiker, die ich je gekannt habe“, so Metheny. „Über mehr als 30 Jahre hinweg war jeder Moment, den wir in der Musik teilten, etwas Besonderes. Von den ersten Tönen, die wir zusammen spielten, hatten wir eine unmittelbare Verbindung. Seine umfassende Intelligenz und musikalische Weisheit haben jeden Aspekt seines Wesens in jeder Hinsicht geprägt. Ich werde ihn von ganzem Herzen vermissen.“

Zur Erinnerung: Pat Metheny Group – Close To Home (Live 1982 beim Montreux Jazz Festival)

 

Genesis – Live in Rom (2007)

Ein YouTube-Ausschnitt aus der DVD „When in Rome“ (2007). Genesis spielen „Firth Of Fifth / I Know What I Like“ mit einem tollen Solo von Daryl Stuermer:

Hamburg Blues Band – Live

Die Hamburg Blues Band mit Krissy Matthews und special guest Pete Brown live 2017:

Valašský Špalíček 24.06.2017

Wolfgang Schlüter – ein Meister des Vibrafons ist gestorben

Foto: Steven Haberland

Am 12. November (seinem Geburtstag) ist einer der begnadetsten internationalen Vibrafonisten von uns gegangen: Wolfgang Schlüter starb an den Folgen eines Schlaganfalls.

Der gebürtige Berliner, der durch Lionel Hampton und Milt Jackson inspiriert wurde, war u.a. Mitglied des Michael-Naura-Quintetts und gehörte mehr als 30 Jahre der NDR Bigband an. Seit 1985 war er Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.

Obwohl er seit einem Augeninfarkt 2004 fast blind war, hat er seine Virtuosität auf seinem Instrument nicht eingebüsst und gab mit seinem Quartett weiterhin Konzerte. Wolfgang Schlüter war ein leidenschaftlicher Jazzmusiker: „Jazz muss impulsiv und intuitiv sein“, hat er einmal gesagt. „Man darf vorher nicht im Kopf ausrechnen, was man spielen will. Das wird kalter Kaffee. Dann wird der Jazz kalt und unnahbar.

Für mich bleiben seine Auftritte mit Michael Naura und Peter Rühmkorff, ihre Verbindung von Lyrik und Jazz, unvergesslich.

Seite 27 von 29

Präsentiert von TeBuS & Theme erstellt von Anders Norén