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Schlagwort: Faschist

Faschist wird erneut Präsident

Trump by Ann Telnaes

Ein unberechenbarer, durchgeknallter Straftäter, Steuerhinterzieher, chronischer Lügner und Volksverhetzer, den die ehemalige amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris im Oktober als „Faschist“ bezeichnete, zieht erneut in Weiße Haus ein. Wie tief ist die amerikanische Gesellschaft gesunken? Was bedeutet das für uns in Europa?

Der Politikwissenschatler Claus Leggewie hat in der deutschen Ausgabe vom „Rolling Stone“ im November 2024 seine Meinung zur Wahl von Trump dargelegt. Hier ein Auszug:

[…] Eine mitleidlose Oligarchie, verstärkt durch eine dubiose Riege Superreicher, hat die „Sorgen und Nöte der kleinen Leute“, die unter Preissteigerungen, Suchtproblemen und schlechten Arbeitsbedingungen leiden, in einen nach rechts verschobenen Klassenkampf kanalisiert. […]

Eine frivole Versammlung von Milliardären, die solche Verhältnisse sozialer Ungleichheit und Ungerechtigkeit selbst erst hergestellt haben, konnten die (von ihnen!) Erniedrigten und Beleidigten hinter sich versammeln. Das kennt man doch … Ich weiß, dass man in Deutschland das F-Wort vermeiden muss. Aber die Mischung aus verwirrten Gefühlen, gezielter Hetze gegen Minderheiten und Gewaltdrohung (das alles im Gewand einer toxischen Männlichkeit) war die Essenz des historischen Faschismus, dessen letzte Version wir nun Trumpismus nennen können.

Verheerende Folgen für Europa

Europa stehen unruhige Jahre bevor. Die Zahl der Trump-Bewunderer und Opportunisten wird wachsen, man wird sich mit seiner Administration arrangieren. Trumps angekündigter Deal mit Wladimir Putin wird die Ukraine ausliefern und weitere Gebiete der ehemaligen Sowjetunion ausliefern, Millionen weiterer Flüchtlinge in die EU wandern lassen, unsere innere und äußere Sicherheit essentiell bedrohen, der europäischen Industrie massiven Schaden zufügen und die Klima- und Umweltpolitik ins dritte Glied schieben.

Damit steht auch in den zwei- und drittältesten Verfassungsstaaten die liberale Demokratie zur Disposition. Dagegen muss man entschieden Widerstand leisten und sich auf eine Art Guerilla-Demokratie einstellen. Wenn man jetzt die Hoffnung aufgäbe, wäre Trumps Triumph perfekt. Worin das Goldene Zeitalter bestehen soll, das Trump nun angekündigt hat, bleibt schleierhaft. Mit dieser Wahl dürfte sich Amerika als wirtschaftliche, politische und kulturelle Weltmacht verabschiedet haben und den Staffelstab an China und den Globalen Süden übergeben.

Quelle: Rolling Stone

„Trump ist ein Faschist“

Vizepräsidentin Kamala Harris sagte am Mittwoch, sie glaube, dass der ehemalige Präsident Donald Trump ein Faschist sei. Sie stimmte damit der Einschätzung einer wachsenden Zahl von Trumps ehemaligen Top-Beratern zu und verschärfte weniger als zwei Wochen vor dem Wahltag ihre Warnungen über den Charakter und die Eignung des republikanischen Kandidaten für das Amt.

Auf die direkte Frage in einer CNN-Veranstaltung, ob sie glaube, dass Trump ein Faschist sei, sagte Harris: „Ja, das tue ich. Yes, I do.“

Quelle: Washington Post 

Der Lügen-Rekordler

Donald Trump hat im Amt bereits mehr als 10.000 Mal gelogen. Die „Washington Post“ hat ganz genau mitgezählt: Donald Trump benötigte nur etwas mehr als 800 Tage an der Spitze der US-Regierung, um mehr als 10.000 falsche Aussagen oder Behauptungen in die Welt zu setzen. Dafür schuf die Zeitung sogar einen eigenen Preis (siehe unten).

US-Präsident Donald Trump hat nach einer Zählung der „Washington Post“ die Grenze von 10.000 falschen und irreführenden Behauptungen in seiner bisher etwas mehr als zwei Jahre dauernden Amtszeit gesprengt.

Die Frequenz der Falschaussagen des US-Präsidenten sei deutlich gestiegen, berichtete die „Washington Post“ am Montag. Die Zeitung verfolgt die Aussagen des US-Staatsoberhauptes in ihrem Faktencheck von Beginn seiner Amtszeit an.

Allein in einem „Interview“ mit dem Fox-News-Moderator Sean Hannity in der vergangenen Woche – ein Fernsehformat, bei dem Hannity Stichworte liefert und Trump seine Auffassung dazu preisgibt – seien 45 falsche Behauptungen aufgefallen. Bei einem Wahlkampfauftritt in Wisconsin am Samstag waren es sogar 61.

Die „Washington Post“ checkt seit Jahren Fakten in öffentlichen Aussagen und verteilt für Falschaussagen „Pinocchios“ – jene Buch- und Trickfilmfigur, deren Nase beim Lügen länger wird. Die Wertung ist abgestuft, für besonders klare Falschbehauptungen gibt es drei oder vier Pinocchios.

Trump ist der „bodenlose Pinocchio“

Für Trump wurde eine neue Kategorie eingeführt – der „bodenlose Pinocchio“. Dieser wird vergeben, wenn eine mit drei oder vier Pinocchios belegte Falschbehauptung mindestens 20 Mal wiederholt wurde.

Trump erhielt den „bodenlosen Pinocchio“ bereits 21 Mal. „Er injiziert absichtlich falsche Informationen in die nationale Diskussion“, schreibt die „Washington Post“. (dpa/hau)

Der Rassist

Endlich benennt ihn einmal jemand mit der richtigen Bezeichnung: der Rassist, der Hetzer. Dass das einmal die korrekte Kennzeichnung für einen amerikanischen Präsidenten sein würde, hätte wahrscheinlich auch kaum eine/r je gedacht.

Im SPIEGEL-Leitartikel, Ausgabe 34/2017, findet Klaus Brinkbäumer die richtigen Worte, die bisher kaum in der deutschen Journaille so treffend wie notwendig gebraucht wurden. Von vielen (ob Politiker oder Journalisten) wird er immer noch verniedlicht oder gar verharmlost. Dabei gibt es offensichtliche Fakten, die genau das belegen: Trump ist ein Rassist.

Lesenswert dazu auch der Artikel „Wer Wut sät“ von Christoph Scheuermann in der gleichen SPIEGEL Printausgabe.

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