Beiträge zur Musik und mein Senf zu anderen Dingen

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Queen – A Night At The Opera

Vor 50 Jahren, im November 1975 erschien das Meisterwerk von Queen.

Ende August 1975 begab sich Queen in die Rockfield Studios in Wales, um mit den Aufnahmen für das Album zu beginnen. Für die Produktion tat sich die Gruppe erneut mit Roy Thomas Baker zusammen. Am Mischpult saß ein weiterer Queen-Getreuer, Mike Stone, der eine immer engere künstlerische Verbindung zur Gruppe hatte. An diesem Ort – der dank Queen mittlerweile mythischen Charakter hat – entstand das Kernmaterial für jeden Song auf A Night At the Opera.

Insgesamt waren sechs Orte für die Entstehung dieses Albums erforderlich. Tatsächlich arbeiteten die Musiker unabhängig voneinander (oder zu zweit) und konzentrierten sich jeweils auf ihren eigenen Song in einem anderen Studio. Brian May, der manchmal das Gefühl der Konkurrenz innerhalb der Gruppe beklagte, musste sich mit diesem Prozess abfinden, wenn er einige seiner eigenen Kompositionen wie „The Prophet’s Song“ fertigstellen wollte, während Freddie sein eigenes mysteriöses Rockoper-Projekt vorantrieb.

Die Produktion von A Night at the Opera dauerte bis zum Herbst 1975. Das komplette Album wurde am 21. November veröffentlicht, begleitet von der Single „Bohemian Rhapsody“, die bereits bei ihrer vorzeitigen Veröffentlichung am 31. Oktober ein großer Erfolg war. Obwohl die englische Presse dem Titel eher zurückhaltend gegenüberstand, war der Song ein großer Erfolg. In der Sendung „Top of the Pops“ präsentierte die Gruppe ein mittlerweile klassisches Video.

Danach stieg der Song in die Charts ein und blieb dort siebzehn Wochen lang. Das Video, das die Gruppe in „Top of the Pops“ präsentierte, kombinierte Konzertmitschnitte mit Bildern aus dem Fotoshooting, das die Gruppe mit Mick Rock für das Cover des Albums „Queen II“ gemacht hatte.

Am 14. November 1975 startete Queen eine neue britische Tournee, die im Liverpool Empire begann. Jede Show wurde mit einer Aufnahme des Radio-DJs Kenny Everett eingeleitet, der verkündete: „Ladies and Gentlemen… A Night at the Opera.“ Dann wurde der Opernteil von „Bohemian Rhapsody“ zusammen mit seinem Heavy-Rock-Finale gespielt, woraufhin die Gruppe die Bühne betrat. Am Ende dieser Konzerte warf Freddie Rosen in das Publikum, aber erst, nachdem der persönliche Manager der Gruppe, Pete Brown, die Dornen entfernt hatte, damit sich der Sänger nicht verletzte. Die britische Tournee der Gruppe endete mit einem Konzert im Hammersmith Odeon in London am 24. Dezember, das für die Nachwelt gefilmt wurde.

Dieser in letzter Minute angesetzte Termin sollte der Höhepunkt einer triumphalen Tournee werden. Das Konzert wurde live in der Sendung „The Old Grey Whistle Test“ auf BBC2 sowie auf BBC Radio 1 übertragen. Zu diesem besonderen Anlass wurde die Einleitung zum Set geändert. Der Moderator von „The Old Grey Whistle Test“, Bob Harris, stellte die Gruppe vor, und das Konzert begann mit „Now I’m Here“ aus dem Album „Sheer Heart Attack“.

Nach Jahren negativer Berichterstattung in der britischen Musikpresse wurde Queen von allen führenden Kritikern der Zeit zur besten Gruppe und „Bohemian Rhapsody“ zur besten britischen Single gekürt. A Night at the Opera stand am 27. Dezember 1975 an der Spitze der Charts.

Im Januar 1976 flogen Mercury, May, Deacon und Taylor in die Vereinigten Staaten, wo sie auf eine sechswöchige Tournee gingen, gefolgt von einer weiteren Reise nach Japan und einem Aufenthalt in Australien. Im Frühjahr 1976 kehrte die Band als frischgebackene Rock-Superstars in ihre Heimat zurück. Am 18. Juni 1976 wurde John Deacons Song „You’re My Best Friend“ als Single veröffentlicht und war ebenfalls ein voller Erfolg.

Meinungen der Band zum Album:

„Ich habe mich selbst diszipliniert… Ich habe mich auf den Gesang konzentriert, denn das ist meine Stärke – insbesondere Harmonien und solche Dinge. Auf Queen II sind wir völlig aus dem Häuschen geraten. Aber auf diesem Album habe ich mich bewusst zurückgehalten. Dadurch kam die Songwriting-Seite besser zur Geltung, und ich denke, dass dies einige der stärksten Songs sind, die wir je geschrieben haben.“

— Freddie Mercury

„Es enthält einige der härtesten Stücke, die wir je gemacht haben, und wahrscheinlich auch einige der leichtesten. Es ist wahrscheinlich näher an Sheer Heart Attack als die anderen Alben, da es sehr abwechslungsreich ist und viele verschiedene Stimmungen erzeugt, aber wir haben daran auf die gleiche Weise gearbeitet wie an Queen II. Vieles davon ist sehr intensiv und sehr … vielschichtig.“

— Brian May

Quelle: Benoit Clerc, Queen. All The Songs, Black Dog & Leventhal Publishers, 2020

Das legendäre Cover von Led Zeppelin IV

Das Cover des Albums Led Zeppelin IV ist ein Foto eines Gemäldes, das der Leadsänger der Band, Robert Plant, in einem Antiquitätenladen in der Nähe des Hauses des Gitarristen Jimmy Page in Berkshire entdeckt hatte. Das gerahmte Bild ist eigentlich ein koloriertes Foto, dessen Verbleib unbekannt war.

Brian Edwards von der University of the West of England, ein langjähriger Fan der britischen Rockband Led Zeppelin, fand das Original, als er für andere Recherchen ein Fotoalbum durchblätterte.

„Ich habe den Mann mit den Stöcken sofort erkannt – er wird oft als Stick Man bezeichnet“, sagte er. „Das war eine ziemliche Offenbarung.“

Bei der Figur handelt es sich höchstwahrscheinlich um Lot Long, einen Thatcher aus Mere in Wiltshire, der 1892 von Ernest Farmer fotografiert wurde. Ein Thatcher ist ein Dachdecker, der die Dächer aus Schilf und Stroh deckt.

©pic Wiltshire Museum, Devizes

Buchrezension: Keith Moon – The Last 24 Hours

Keith Moon war nicht nur der Schlagzeuger von The Who – er war ihr Chaosmotor, ihr Komiker und ihr unberechenbarster Faktor. Bekannt für explosive Auftritte und noch explosivere Eskapaden hinter der Bühne, war Moons Leben ein Wirbelwind aus Ruhm, Zerstörung, Genialität und Herzschmerz.

Keith Moon: The Last 24 Hours“: Ein Ghostwriter schildert Keith Moons Leben als Ich-Erzähler aus der Perspektive von Keith Moons Geist. Der Titel des Buches ist insofern irreführend, als „The Last 24 Hours” nicht nur Moons letzten Tag behandelt, sondern einen Großteil seines Lebens auf der Grundlage öffentlich zugänglicher Informationen.

Obwohl der Titel etwas dramatisch klingt, ist „The Last 24 Hours” tatsächlich eine interessante Lektüre, wenn man einiges außer Acht lässt. Wer auch immer das Buch geschrieben hat, die meisten Fakten sind wohl richtig recherchiert, einige davon eher falsch (einschließlich der Schreibweise von Kenney Jones‘ Namen ohne das zusätzliche „e”). Ein*e Lektor*in zu engagieren, wäre darüberhinaus sinnvoll gewesen, um seine oder ihre Neigung zur Wiederholung einzudämmen.

Keith Moon 1975 – Foto: Jim Summaria – CC BY-SA 3.0

Das Buch beschreibt Moon’s letzte Kontakte mit Freunden und Bandkollegen, seine schwierige Beziehung zu seiner Freundin Annette Walter-Lax, seinen unglücklichen Versuch, mit dem Medikament Heminevrin/Distraneurin trocken zu werden, und den Zufall, dass er in derselben Londoner Wohnung von Harry Nilsson starb, in der vier Jahre zuvor Mama Cass verstorben war. Das Buch fängt den Wahnsinn, den schwarzen Humor und die Intensität ein, die Moon’s Leben geprägt haben.

„Keith Moon: The Last 24 Hours“ ist mehr als nur die Biografie eines Rockstars, es ist auch ein psychologisches Porträt eines Mannes, der zwischen seinem öffentlichen Image als „Moon the Loon” und einem privaten Leben voller Unsicherheit, Sucht und der Angst, vergessen zu werden, hin- und hergerissen war. Seine Fans bekommen einen aufschlussreichen Einblick in den gesamten Lebensbogen von Moon – von seiner Kindheit im Nachkriegs-Wembley über die anarchischen Höhen des Rock ’n’ Roll der 1960er und 1970er Jahre bis hin zu seinem gescheiterten Soloalbum, Skandalen in der Boulevardpresse und seinem unvermeidlichen Niedergang.

Buchauszug

Dieses Buch ist für Fans von The Who, klassischer Rockgeschichte und Musikbiografien, die sich nicht vor der dunklen Seite des Ruhms scheuen. Es enthält Einblicke in die Beziehung zwischen Moon und seinen Bandkollegen Pete Townshend, Roger Daltrey und John Entwistle sowie in die berüchtigten Momente, die Moon zur Legende machten – Rolls-Royces in Pools fahren, Hoteltoiletten in die Luft jagen und mitten in einem Konzert in San Francisco ohnmächtig werden. Aber es fängt auch die ruhigeren Momente ein: die gescheiterten Versuche, sich zu erholen, die angespannten Familienbeziehungen und den verzweifelten Wunsch, auch außerhalb der Bühne geliebt zu werden.

Versuch einer Deutung von Peter Gabriel – Secret World

Peter Gabriel sagte, dieser Song handele von „der privaten Welt, die zwei Menschen bewohnen, und den privaten Welten, die sie als Individuen innerhalb dieses Raums bewohnen, sowie der Überschneidung ihrer Träume und Wünsche“.
Als Gabriel diesen Song schrieb, hatte er sich von seiner Frau Jill scheiden lassen. Jill war die Tochter des Privatsekretärs der Queen. Peter und sie lernten sich kennen, als er 15 und sie 16 Jahre alt war, und heirateten 1971.

Laut Spencer Bright’s autorisierter Biografie ließen sie sich 18 Jahre später nach mehreren Seitensprüngen beider Partner scheiden: Gabriel hatte eine Affäre mit der Schauspielerin Rosanna Arquette, und Jill ging eine Beziehung mit David Lord ein, dem Co-Produzenten von Gabriels viertem Album.

Peter Gabriel’s Song „Secret World”, erschienen auf dem Album „Us“ (1993), befasst sich mit den Komplexitäten einer heimlichen Beziehung und berührt Themen wie verborgene Liebe, Selbstfindung und die Illusionen, die wir uns erschaffen. Der Song beginnt damit, dass der Erzähler an einem „ungeschützten Ort” steht, einer Metapher für Verletzlichkeit und Bloßstellung. Diese Kulisse ermöglicht es ihm, „das Gesicht hinter dem Gesicht” zu sehen, was auf ein tieferes Verständnis seiner Partnerin und vielleicht auch seiner selbst hindeutet. Der Satz „alles, was zuvor gewesen war, hatte keine Spuren hinterlassen” impliziert, dass vergangene Erfahrungen ausgelöscht wurden, um Platz für ein neues, geheimnisvolles Kapitel im Leben zu schaffen.

Das wiederkehrende Bild der „Gleisabzweigung“ dient als Metapher für einen Ort des Übergangs und der Geheimhaltung. Es ist ein versteckter Ort, an dem sich die Liebenden fernab von neugierigen Blicken treffen können. Der Text „An all den Orten, an denen wir unsere Liebe versteckten, woran haben wir dabei gedacht?“ spiegelt ein Gefühl der Verwirrung und Selbstreflexion wider und hinterfragt die Motive und Konsequenzen ihrer geheimen Handlungen.

Der Song thematisiert auch die Idee von Wahl und Verantwortung, wie in den Zeilen „Dachtest du, du müsstest dich nicht entscheiden, dass ich allein gewinnen oder verlieren könnte?“ (Did you think you didn’t have to choose it , that I alone could win or lose it) zu sehen ist. Dies deutet auf eine geteilte Verantwortung in der Dynamik der Beziehung hin.

Gabriel verwendet biblische Anspielungen wie „geteilt in zwei Teile, wie Adam und Eva“, um die Dualität und den inhärenten Konflikt innerhalb der Beziehung hervorzuheben. Das „Haus der Illusionen“ symbolisiert die fragile, konstruierte Realität, in der sie leben, die „zerfällt“, obwohl die „Treppen stehen“. Diese Bildsprache unterstreicht die Instabilität und Vergänglichkeit ihrer geheimen Welt. Der Song endet mit einem Gefühl der Einheit und Akzeptanz: „Ohne Schuld und ohne Scham, ohne Trauer oder Vorwürfe, was auch immer es ist, wir sind alle gleich“ (With no guilt and no shame, no sorrow or blame, whatever it is, we are all the same), was darauf hindeutet, dass es trotz der Komplexität und der verborgenen Aspekte eine grundlegende menschliche Verbindung gibt, die sie verbindet.

Die eindringliche Melodie und die introspektiven Texte des Songs schaffen eine ergreifende Erkundung der verborgenen Dimensionen der Liebe und machen „Secret World“ zu einem Song von emotionaler Tiefe und Komplexität.

Lyrics „Secret World“:

I stood in this unsheltered place
‚Til I could see the face behind the face
All that had gone before had left no trace

Down by the railway siding
In our secret world, we were colliding
All the places we were hiding love
What was it we were thinking of?

So I watch you wash your hair
Underwater, unaware
And the plane flies through the air
Did you think you didn’t have to choose it
That I alone could win or lose it
In all the places we were hiding love
What was it we were thinking of?

In this house of make believe
Divided in two, like Adam and Eve
You put out and I recieve

Down by the railway siding
In our secret world, we were colliding
In all the places we were hiding love
What was it we were thinking of?

Oh the wheel is turning spinning round and round
And the house is crubling but the stairways stand

With no guilt and no shame, no sorrow or blame
Whatever it is, we are all the same

Making it up in our secret world
Making it up in our secret world
Making it up in our secret world
Shaking it up
Breaking it up
Making it up in our secret world

Seeing things that were not there
On a wing on a prayer
In this state of disrepair

Down by the railway siding
In our secret world, we were colliding
In all the places we were hiding love
What was it we were thinking of?
Shh, listen

Quellen: SongMeanings| Letras | Genius

Ally Venable in Lindewerra

Ally Veanable was back! Dank Thomas Ruf und seinen Kolleg*innen war es mal wieder ein großartiges Konzert im Gemeindesaal von Lindewerra – mit einer Einschränkung:

Leute, die meinen, sich zum Quatschen in einem Konzert zu treffen, sind absolut fehl am Platze. Trefft Euch in einer Kneipe oder geht zum Psychiater, wenn Ihr reden wollt! Aber lasst uns bitte die Künstler*innen genießen – ohne Euer lautes Gelaber im Hintergrund!

Drummer Isaac Pulido ist schon länger in der Band und spielt unaufdringlich und schnörkellos seinen Part. Elijah Bedford ist der Neue in der Band und bringt mit seinem Bass eine neue, teilweise funkig-soulige Variante in die Stücke mit ein. Ally war wie immer gut drauf und brachte mit ihrem Gitarrenspiel und ihrer Zugewandtheit die Zuhörenden in top (Blues)Stimmung.

Der folgende Konzertausschnitt stammt von Jochen Pursche’s Rock’n’Rail Channel:

„Steam Roller Blues“ ist eine Coverversion des Titels von James Taylor, erschienen auf seinem Album „Sweet Baby James“ von 1970. Es sollte eine Persiflage auf die unechten Bluesbands jener Zeit sein und wurde von einer Vielzahl anderer Künstler*innen (u.a. Elvis Presley, Eric Burdon, Tower of Power) aufgenommen.

„Das beste Publikum überhaupt“

Die allermeisten Musiker*innen spielen für Menschen. Anders der französische Musiker Plumes.

Mit seiner rosafarbenen Gitarre spielt er für ein ganz besonderes Publikum. Er musiziert für Tiere in Zoos und auf Bauernhöfen und reist dafür durch ganz Frankreich. Der Sänger will sich damit für die Tiere einsetzen und einen respektvollen Umgang mit ihnen vorleben.

In den verschiedenen sozialen Medien zeigt er die teilweise sehr rührenden Reaktionen der Kühe, Pferde, Papageien etc., die den Klang seiner Stimme und Gitarre sichtlich genießen. Plumes möchte ihnen durch seine Musik etwas zurückgeben.

In einem Interview mit Petbook erklärt er, wie es dazu kam, für Tiere zu singen:

Ich habe angefangen, für Kühe zu singen, weil ich mit meiner Großmutter auf dem Land lebte und es dort viele Kühe gab. Es war eine tolle Erfahrung, denn sie kamen alle und hörten mir fast eine Stunde lang zu! Seit diesem Tag habe ich mich in das Singen für Tiere verliebt und nicht mehr aufgehört. Ich habe das Gefühl, dass es den Tieren hilft, sich zu entspannen und zu beruhigen in einer Welt, in der sie leider sehr schlecht behandelt werden. […]

Ich möchte auf misshandelte und bedrohte Tiere und Arten aufmerksam machen! Deshalb gibt es unter einigen meiner Videos Links zu Organisationen, die Tieren helfen. Und vielleicht den Menschen zeigen, was Tiere wirklich sind: lebende, fühlende Wesen!

Quelle: Petbook

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