Was können uns die BOFs noch bieten? Eine ganze Menge! Die Stones sind nicht unterzukriegen und hauen nochmal ein richtig gutes Album mit „Hackney Diamonds“ raus – das gleiche gilt für die Altherrenriege von Deep Purple.

Vor knapp 2 Wochen ist ihr 23.(?) Album mit dem mathematischen Titel „=1“ erschienen. Und wer gedacht hat, das wird eine „na und?“ Scheibe, der irrt hier gewaltig. 13 Titel vom Feinsten, es fällt mir schwer, einen Song herauszuheben. Jeder hat seine Stärke. Ian Gillan’s Stimme ist natürlich nicht mehr die wie vor 20 Jahren, aber er hat es mit seinen 79 Jahren immer noch drauf, wie in „Now You’re Talkin‘ zu hören ist. Genau wie die anderen alten Haudegen (Roger Glover 78, Ian Paice und Don Airey jeweils 76). Da fällt nur der Nachfolger von Steve Morse, das „Küken“ Simon McBride mit 45 Jahren, aus dem Rahmen. Mit McBride haben sie einen würdigen Ersatz für Morse gefunden. In allen Titeln haben sie eine sehr gute Mischung gefunden, kein Instrument sticht besonders heraus, die Band überzeugt als Einheit. Es ist zeitloser Rock, der mich absolut begeistert. Ich kann mich nicht erinnern, ein Album 3x hintereinander gehört zu haben…

Der etwas kryptische Albumtitel »=1« soll übrigens die Idee beschreiben, dass sich in einer immer komplexer werdenden Welt letztlich alles auf eine einheitliche Essenz reduziert. Alles wird eins. So lautet eine Erklärung. In einem Interview mit der „Welt“ erklärt Ian Gillan:

Alles ist heute unendlich kompliziert geworden. Für die kleinsten Erledigungen müssen wir unsere privaten Daten preisgeben. Wenn du das nicht machst, kannst du am gesellschaftlichen Leben, am Alltag, nicht mehr teilnehmen. Das ist der Hintergrund des Titels unseres neuen Albums „= 1“. Früher war es so, dass drei minus zwei eins ergab. Heute sind die Prozesse, die zu diesem Ergebnis führen, sehr viel komplizierter.

Quelle: www.welt.de