
Meine Lieblingsalben aus 2022 auszuwählen war nicht leicht. Am Ende ist das hier herausgekommen (Reihenfolge ist keine Wertung!):
Rock / Pop
- Death Cab For Cutie – Asphalt Meadows
- Umphrey’s McGee – Asking For A Friend
- Fickle Friends – Are We Gonna Be Alright
- Alvvays – Blue Rev
- Eddie Vedder – Earthling
- The Wombats – Fix Yourself, Not The World
- The Belligerents – Another Way Of Living
- Pale – The Night, The Dawn and What Remains
- Guster – Going Up On The Sun (Reissue – Expanded Editon)
- Planet – Information Overload
- Thees Uhlmann & Band – 100 000 Songs – Live in Hamburg
- Ezra Furman – All Of Us Flames
Blues
- Eliza Neals – Badder To The Bone
- Lauren Glick – Lush
- Armin Sabol – Ready To Roll (Live at Gitarrenfestival Schorndorf)
- Richard Bargel – Dead Slow Stampede
- Bad Temper Joe – Glitter & Blues
Jazz
- Friedrich Liechtenstein – Good Gastein
- Helge Lien Trio – Revisited
- Kjetil Mulelid Trio – Who Do You Love The Most
- Glass Museum – Reflet
- Julian & Roman Wasserfuhr – Mosaic
Die Überraschungs-CD des Jahres 2022

Sie kommt für mich vom mittlerweile 83jährigen Pianisten und Keyboarder Bob James.
„2080“ ist eine ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Sam Franz, einem etwa 20-jährigen Produzenten und DJ, und Bob James, der als Crossover-Jazz-Keyboarder, Komponist, Produzent und Arrangeur bekannt ist und seit den 70er Jahren großes Ansehen in der Jazzszene genießt.
James‘ Interesse an Electronica reicht weit zurück, denn er war einer der Begründer des elektroakustischen Jazz in der Mitte der 60er Jahre. Und auch der elektronische Jazz ist ihm nicht fremd, er hat ihn bereits in den frühen 80er Jahren erforscht. Insofern ist „2080“ gewissermaßen eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Vor ein paar Jahren hat James Hip-Hop-Elemente in „Submarine“ eingebaut, eine Neufassung seines Funk-Jazz-Klassikers „Nautilus„.
Wie bei „Submarine“ bleibt der Musikveteran auch bei „2080“ an den Tasten. Man merkt, dass es sich um einen versierten Pianisten/Keyboarder handelt, der seine Parts über Franz‘ programmiertes Material legt, wie z.B. die Piano-Wendung auf dem eingängigen „See Ya“ und das charakteristische Rhodes Piano auf „Atsuko’s Arcade„.
James und Franz vermeiden es, bei jedem Stück die gleiche Formel zu verwenden. In „Starless Vault of Heaven“ und „Brew This Again and Again“ wagen sich die beiden in avantgardistische Gefilde vor.
„2080“ ist eine sehr interessante und hörenswerte Mischung geworden.