
Nördlich des Weisswurst-Äquators sind die Begriffe „Pfiff“ oder „Schnitt“ mit Bezug auf Bier meist völlig unbekannt.
In Franken bzw. Restbayern dagegen sind diese Bezeichnungen häufig auch Bestandteil von Getränkekarten. Was verbirgt sich also dahnter?
Ein „Schnitt“ Bier oder einfach nur ein „Schnitt“ ist das letzte Bier im Gasthaus vor dem nach Hause gehen – nachdem mindestens ein Bier vorher konsumiert wurde. In manchen Gegenden heißt es auch „Pfiff“. Generell war die Bezeichnung Pfiff früher ein feststehender Begriff, für die Hälfte des kleinsten regulären Ausschankgefäßes.
Der Schnitt ist kein halbes, schon gar kein kleines Bier, er lässt sich nicht exakt definieren, fällt mal mehr, mal weniger großzügig aus. Ein guter Schnitt kann ein 3/4 Bier zum halben Preis sein. Dazu wird ein gerade (nicht schräg) gehaltenes Glas unter dem Zapfhahn gestellt, und so lange gezapft, bis der Schaum den Glasrand erreicht hat.
Ein Pfiff passt kurz vor dem Heimgehen, wenn man schon keinen Durst mehr hat, aber auch noch nicht heimgehen will, das ist also eher ein Grund, um noch ein biß’ sitzen zu bleiben, also quasi ein Abschlußgetränk.
Anton Hötzelsperger