„Wir schaffen das!“ hat Angela Merkel mal gesagt, damit aber etwas anderes gemeint. „Wir schaffen dich“ hat sie vielleicht in Bezug auf Friedrich Merz gedacht, doch sie hat sich getäuscht. So wie er sein Wahlvolk getäuscht hat.

So mogelte sich Merz durch den Wahlkampf und an die Macht. Dabei produzierte er reihenweise Enttäuschungen bei jenen Mitgliedern und Wäh­le­r:in­nen der Union, die dem einstigen Aufsichtsrat glaubten, man müsse einfache Lösungen nur straff genug durchpauken, um erfolgreich zu sein. Seine verkorkste Wahl zum Kanzler hat gezeigt: Mehrheiten lassen sich nicht verordnen. Wer ständig polarisiert, darf nicht erwarten, dass ihn alle tragen, wenn er es braucht.

Quelle: taz.de

Merz und sein rechter Einpeitscher (hier allerdings links…) – Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0,

Nun ist der Mann der Konzerne, wenn auch unter starken Geburtswehen, zum Bundeskanzler gewählt worden. Dabei hatte es im ersten Wahlgang doch so „spannend“ angefangen und das große Zittern ausgelöst. Ein historischer Moment im Bundestag. Was wäre geworden, wenn er auch im zweiten Wahlgang über Bord gegangen wäre?

Doch nun hat er es geschafft, der „sauerländische Trumpist“ (Parteienforscher Karl-Rudolf Korte) mit Hang zur Selbstüberschätzung, ein Polit-Novize, Multimillionär und (Ex-)Lobbyist, ist Kanzler. Glückwunsch Bundesrepublik!