David Gilmours Album „Luck and Strange“ ist das fünfte Soloalbum des britischen Musikers, dem ehemaligen Gitarristen und Sänger von Pink Floyd. Es wurde weltweit am 6. September 2024 veröffentlicht. Mit dem Album beschreitet der legendäre Gitarrist teilweise neue Wege, ohne dabei seine musikalischen Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Das Album befasst sich eingehend mit Themen wie Altern, Sterblichkeit und globalen Unsicherheiten, mit deutlichen Einflüssen von jüngsten Weltereignissen wie der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine.

Musikalisch bietet das Album eine abwechslungsreiche Palette – während es einige der Pink Floyd-Sounds mit typischen Gitarrensoli und atmosphärischen Instrumentalstücken beibehält, betritt es auch Neuland mit Fado- und Flamenco-inspirierten Einsprengseln, die in Titeln wie „Scattered“ und dem Instrumental „Black Cat“ zu hören sind. Gilmours Zusammenarbeit mit dem Produzenten Charlie Andrew (bekannt von Alt-J, London Grammar) treibt ihn zu mehr Experimenten an, besonders bei Songs wie „Between Points“, einer traumhaften Coverversion (Original von The Montgolfier Brothers) mit dem Gesang seiner Tochter Romany Gilmour, die hier auch Harfe spielt.

„Das war eine absolut aufregende Erfahrung, denn er [Charlie Andrew] ist ein bisschen ein Tyrann. Er setzt uns wirklich unter Druck, die Dinge zu erledigen. Und wenn man es nicht auf Anhieb hinbekommt, versucht man es noch einmal. Er ist ein Sklaventreiber. Und er ist auch ein Musiker.“ (David Gilmour im Rolling Stone Interview Oktober 2024).

Tracks wie „The Piper’s Call“ und „A Single Spark“ setzen sich mit existenziellen Themen auseinander und spiegeln Gilmours Betrachtungen über den Lauf der Zeit wider. Seine charakteristische Gitarrenarbeit ist genauso brillant wie immer und wechselt mühelos zwischen Gelassenheit und kraftvollen Steigerungen. Der Titeltrack „Luck and Strange“, der stark vom Krieg in der Ukraine beeinflusst ist, sticht mit seinem bluesigen Ton und einer emotionalen Tiefe hervor und erinnert an sein früheres Leben in einer friedlicheren Ära. Der Großteil der Lyrics stammt von Gilmours Frau Polly Samson, mit der er schon seit 30 Jahren auch musikalisch zusammenarbeitet.

Insgesamt zeigt „Luck and Strange“ Gilmour als einen Künstler, der auch mit 78 Jahren noch versucht, sich weiterzuentwickeln und gleichzeitig seinen Sounds, die ihn ausmachen, treu bleibt. Für mich ist es ein hörenswertes, teilweise meditatives Album mit kleinen Überraschungen – aber auch vertrauten Klängen. Für manche Hörer*in wahrscheinlich eher music of an boring old fart.