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Beiträge zur Musik und mein Senf zu anderen Dingen

Toller Bluesrock aus der Schweiz

Fünf Alben haben sie seit 2019 veröffentlicht, ihr Bekanntheitsgrad hält sich jedoch (noch) in Grenzen. Leider muss ich sagen. Denn die Schweizer Ellis Mano Band spielt auf ihren Alben eine tolle Mischung aus Rock, Blues und Soul.

Die Ellis Mano Band wurde 2017 von Chris Ellis (Gesang) und Edis Mano (Gitarre) gegründet wurde; außerdem gehören aktuell Severin Graf (Bass), Nico Looser (Schlagzeug) und Lukas Bosshardt (Keyboard) dazu.

Es ist eine sehr eingespielte und erfahrene Band, wie ihre früheren Arbeiten und ihr neuestes Projekt „Morph“ beweisen. Die ersten öffentlichen Auftritte von „Morph“ fanden 2024 im Vorprogramm der Deutschlandtournee von Deep Purple statt, was die Bedeutung der Band unterstreicht.

Ihre Alben sind gekennzeichnet durch wuchtige und rockige Songs, die von der kräftigen Stimme von Chris Ellis ebenso getragen werden wie die Balladen, seien sie leicht und flockig oder schwer und bluesgetränkt. Den Style der Ellis Mano Band bezeichnet Gitarrist Chris Mano als „Rock’n’Soul, tief verwurzelt im Blues”. Mano ist ein „technisch tadellos, geschmackvoll und stilistisch überaus einfallsreich spielender Musiker“ (so das Fachmagazin „Gitarre & Bass“), der auch die Alben seiner Band produziert.

Sie touren hauptsächlich durch die Schweiz und Deutschland. Wer die Gelegenheit bekommt sie zu sehen, sollte es unbedingt tun.

Sage nein!

Bereits über 30 Jahre alt ist dieses Lied von Konstantin Wecker. Und leider immer noch aktuell.

Sein Text weist Parallelen zu Wolfgang Borcherts Dann gibt es nur eins! auf. Auch dort werden verschiedene Personen angesprochen mit der konkreten Aufforderung, kriegsfördernde Handlungen zu unterlassen. Konstantin Wecker variiert den Text bei Auftritten und Aufnahmen. So passt er auch den Inhalt immer wieder aktuellen Entwicklungen an.

Original Songtext:

Wenn sie jetzt ganz unverhohlen
wieder Nazi-Lieder johlen,
über Juden Witze machen,
über Menschenrechte lachen,
wenn sie dann in lauten Tönen
saufend ihrer Dummheit frönen,
denn am Deutschen hinterm Tresen
muß nun mal die Welt genesen,
dann steh auf und misch dich ein:
Sage nein!

Meistens rückt dann ein Herr Wichtig
die Geschichte wieder richtig,
faselt von der Auschwitzlüge,
leider kennt man´s zur Genüge –
mach dich stark und misch dich ein,
zeig es diesem dummen Schwein:
Sage nein!

Ob als Penner oder Sänger,
Bänker oder Müßiggänger,
ob als Priester oder Lehrer,
Hausfrau oder Straßenkehrer,
ob du sechs bist oder hundert,
sei nicht nur erschreckt, verwundert,
tobe, zürne, misch dich ein:
Sage nein!

Und wenn aufgeblasne Herren
dir galant den Weg versperren,
ihre Blicke unter Lallen
nur in deinen Ausschnitt fallen,
wenn sie prahlen von der Alten,
die sie sich zu Hause halten,
denn das Weib ist nur was wert
wie dereinst – an Heim und Herd,
tritt nicht ein in den Verein:
Sage nein!

Und wenn sie in deiner Schule
plötzlich lästern über Schwule,
schwarze Kinder spüren lassen,
wie sie andre Rassen hassen,
Lehrer, anstatt auszusterben,
Deutschland wieder braun verfärben,
hab dann keine Angst zu schrein:
Sage nein!

Ob als Penner oder Sänger,
Bänker oder Müßiggänger,
ob als Priester oder Lehrer,
Hausfrau oder Straßenkehrer,
ob du sechs bist oder hundert,
sei nicht nur erschreckt, verwundert,
tobe, zürne, misch dich ein:
Sage nein!

Ob als Penner oder Sänger…

Sag nein!
Sag nein!
Sag nein!

Refrain 2020:

Ob als Cellistin oder Sänger
als Sozialhilfeempfänger
ob als Dragqueen, Ärztin, Lehrer
Hausmann oder Straßenkehrer,
ob du sechs bist oder hundert,
sei nicht nur erschreckt, verwundert,
tobe, zürne, misch dich ein:
Sage nein!

Ob Psychologin oder Sänger
ob Sozialhilfeempfänger
ob als Dragqueen, Ärztin, Lehrer
Hausmann oder Straßenkehrer,
ob du sechs bist oder hundert,
sei nicht nur erschreckt, verwundert,
tobe, zürne, misch dich ein:
Sage nein!

(Textmitarbeit: Sarah Straub und Tamara Banez)

Hörtipp: Sound On Purpose – Voyage (2024)

Sound On Purpose ist ein Projekt des Musikers Frank Tischer aus dem hessischen Fulda. Dieser hat in der Vergangenheit bereits vorwiegend unter eigenem Namen Musik veröffentlicht, die vorwiegend dem Elektronik-Bereich zuzuordnen ist.

Seit einigen Jahren kooperiert Tischer auch mit mehreren anderen Projekten und Musikstilen, z.B. als Teil der Miller Anderson Band, genauso wie seine beiden Kollegen. Das Debütalbum von Sound On Purpose „Cosmic Tales“ erschien 2023, der Nachfolger „Voyage“ ein Jahr darauf.

Frank Tischer – Keyboard und Elektronik
Tommy Fischer – Schlagzeug
Klaus Marquardt – E-Geige

Tracks:

1 – SOP Overture
2 – Still is it not too late
3 – Miss Butterfly
4 – Orient Express
5 – Moonlanding: a) Opening b) Moonlanding
6 – Comet Song
7 – Panta Rhei
8 – Lugaus

Frank Zappa: Konzertfilm „Cheaper Than Cheep“ erscheint

In den frühen 70er Jahren war das Fernsehen ein wichtiges Instrument, um Musikkünstler in den Haushalten zu präsentieren. Frank Zappa, der mit seiner Lichtshow und seinem Bühnenaufbau auf Tournee war, versuchte, Videomaterial für seine eigene Fernsehproduktion aufzunehmen, um es den großen Sendern zu verkaufen. Genau wie bei den Roxy Performances, die Monate zuvor gedreht wurden, gab es technische Probleme, die letztendlich dazu führten, dass das Filmmaterial in den Tresorraum gelegt wurde und dort lagerte.

50 Jahre später, mit den Fortschritten bei den Postproduktionswerkzeugen, erscheint „Cheaper Than Cheep“. Dieses (neue) zweistündige Konzert enthält klassische Auftritte der Mothers-Besetzung von 1974, direkt von den neu restaurierten Original-Ton- und Videobandmastern aus dem Tresor.

Die offizielle Zappa-Veröffentlichung #130 erscheint mit 2CDs plus Blu-Ray, begleitet von einem ausführlichen Booklet mit seltenen, ungesehenen Bildern und Anmerkungen von Ruth Underwood und Joe Travers.

Songtitel:

CD1
1. Cheaper Than Cheep (0:31)
2. Cosmik Debris (9:22)
3. Band Introductions (1:33)
4. RDNZL (6:31)
5. Village Of The Sun (4:35)
6. Montana (6:29)
7. Duke Goes Out (3:53)
8. Inca Roads (10:04)
9. „Get Down Simmons“ (3:15)
10. Penguin In Bondage (6:45)
11. T’Mershi Duween (1:49)
12. The Dog Breath Variations (1:41)
13. Uncle Meat (2:19)

CD2
1. How Could I Be Such A Fool (4:02)
2. I’m Not Satisfied (2:17)
3. Wowie Zowie (2:27)
4. I Don’t Even Care (1:19)
5. Let’s Make The Water Turn Black (4:33)
6. Dupree’s Paradise Introduction (1:05)
7. Dupree’s Paradise (9:19)
8. Oh No (1:36)
9. Son Of Orange County (5:34)
10. More Trouble Every Day (11:02)
11. Apostrophe‘ (6:54)
12. Camarillo Brillo (5:53)

Lesetipp: Pierre Martin

Der erste Fall für Isabelle Bonnet

Wer Frankreich und die Provence, leichte und unterhaltsame Krimis mag, der ist bei Pierre Martin bestens aufgehoben. Wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt ist bislang noch ein unentdecktes Geheimnis.

Der Autor hat seit 2014 bisher 12 Bücher seiner „Madame le Commissaire“-Serie veröffentlicht. Mit insgesamt über einer Million verkaufter Exemplare erreichen sie regelmäßig Top-Ten-Platzierungen auf der Spiegel-Bestseller-Liste. Daneben gibt es noch zwei Bücher aus der „Monsieur-le-Comte“-Reihe, mit einem Auftragsmörder wider Willen.

Die Madame le Commissaire-Reihe lebt von ihren Charakteren, deren Entwicklung sich im Lauf der Bücher gut verfolgen lässt. Neben der Kommissarin Isabelle Bonnet ist vor allem ihr etwas chaotischer Assistent Jacobert Apollinaire Eustache zu nennen, der es u.a. mit seinen wild wechselnden Sockenfarben und einer lebensrettenden Tat schnell in das Herz der Kommissarin geschafft hat. Wiederkehrende Figuren sind ein weiterer Reiz der Krimis von Pierre Martin, obgleich sich der Autor nicht scheut, auch einmal einen bekannten Charakter zu „verabschieden“.

Die Serie ist leichte und unterhaltsame Lektüre für Krimifans der sanften Töne, dabei aber flott und gut geschrieben. Sie erschließt sich am besten, wenn sie in der richtigen Reihenfolge gelesen wird, da die einzelnen Fälle zum Teil aufeinander aufbauen.

Zitat für die Ewigkeit

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