Gemeinsam mit dem stern, haben die Autor*innen Aiko Kempen und Luisa Izuzquiza zum Thema Kriegsopferrenten für NS-Kollaborateure recherchiert. Die Ergebnisse finde ich erschreckend, vor allem vor dem Hintergrund, dass Holocaustüberlebende keinerlei Entschädigung bekommen haben.
Sie gehörten zum Personal der Konzentrationslager, schlossen sich als ausländische Freiwillige der Waffen-SS an oder beteiligten sich an Massakern der Wehrmacht. Und sie profitierten finanziell bis zu ihrem Lebensende davon, dass sie auf der Seite der Täter standen. Manche von ihnen profitieren noch heute.
80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs zahlt Deutschland noch immer früheren NS-Soldaten in ganz Europa zusätzliche Renten – darunter auch mutmaßliche Kriegsverbrecher.
Laut Berechnungen des stern gibt der deutsche Staat noch immer mehr als 5 Millionen Euro im Jahr für Kriegsopferrenten aus.
Überträgt man den von Experten geschätzten Prozentanteil mutmaßlicher Kriegsverbrecher, hieße das, noch mehr als 30 NS-Täter im Ausland erhalten regelmäßig Zusatzzahlungen. Nach unseren Recherchen sind unter den mehreren Hundert Menschen, die aktuell im Ausland eine Zusatzrente erhalten, mindestens vier ehemalige Soldaten der Waffen-SS.
Das bedrückende Ergebnis der Recherchen könnt Ihr auf der Website https://fragdenstaat.de/t/1092 nachlesen. Daraus stammen auch die verwendeten Zitate.
Zum Thema siehe auch den Beitrag in der TAZ.