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Beiträge zur Musik und mein Senf zu anderen Dingen

Kennt Ihr (noch) Streetmark?

STREETMARK wurde 1968 in Düsseldorf gegründet, als Dorothea Raukes, die klassische Musik studiert hatte und Keyboards spielte, die Brüder Thomas und Bernd Schreiber, beide Gitarristen, kennenlernte. Dorothea und Thomas bildeten die Keimzelle der Band. Anfangs spielte STREETMARK hauptsächlich Coverversionen der Beatles, John Mayall und Deep Purple.

1969 lehnten sie ein Angebot für einen Plattenvertrag ab. In den folgenden fünf Jahren entwickelte STREETMARK ihren eigenen Stil, der hauptsächlich auf den Kompositionen von Dorothea und Thomas basierte und von Procol Harum, Focus und ELP beeinflusst war. 1975 nahmen STREETMARK ihr Debütalbum „Nordland“ für Sky Records auf.

Produziert und aufgenommen wurde die Platte von Conny Plank in folgender Besetzung: Dorothea Raukes (Keyboards), Thomas Schreiber (Gitarre), Hans Schweiss (Schlagzeug), Georg Buschmann (Gesang), Wolfgang Westphal (Bass). Bernd Schreiber war für den Mix und das Soundboard zuständig.

„Nordland“ ist ein hervorragendes Debütalbum, die Band hat sich die Zeit genommen, die Kompositionen live zu spielen und auszuarbeiten. Das allgemeine musikalische Niveau ist recht hoch; der einzige Schwachpunkt ist, wie so oft bei deutschen Bands, der englische Gesang.

1977 veröffentlichten STREETMARK ihre zweite Platte „Eileen“ mit Wolfgang Riechmann, einem Solokünstler, der sich der Band als Sänger und Keyboarder angeschlossen hatte. Tragischerweise wurde er 1978 ermordet, noch vor der Veröffentlichung seines Soloalbums „Wunderbar“. Sky Records veröffentlichte „Eileen“ 1979 unter dem neuen Titel „Wolfgang Riechmann and Streetmark“ mit einem Bonustrack neu. Später wurde die Platte in „Dreams“ umbenannt. Die dritte (vierte) Platte „Dry“, komplett instrumental, wurde 1979 veröffentlicht. 1981 veröffentlichten STREETMARK ihre letzte Platte „Sky Racer“, mit Dorothea Raukes als einzigem verbliebenen Gründungsmitglied. Es ist immer noch ein interessantes Album, aber viel mehr vom Pop beeinflusst.

Quelle: https://www.progarchives.com/artist.asp?id=1915

Mitch Ryder on tour

Am 26. Februar 2025 gastiert Mitch Ryder mit neuer Band in Lindewerra und wird dort seinen 80. Geburtstag feiern!

Ohne Worte – Instrumentals aus Rock & Pop

Tangerine Dream – White Eagle (aus: White Eagle, 1982)
David Bowie – Speed of Life (aus: Low, 1977)
Kraan – Nam Nam (aus: Andy Nogger, 1974)
Rush – YYZ (aus: Moving Pictures, 1981)
Edgar Winter Group – Frankenstein (aus: They Only Come Out At Night, 1972)
The Alan Parsons Project – Hyper-Gamma-Spaces (aus: Pyramid, 1978)
Hot Butter – Popcorn (aus: Eintagsfliegen, 2006)
Roy Buchanan – Sweet Dreams (aus: Buch And The Snake Stretchers, 1971)
Jethro Tull – Bouree (aus: Stand Up, 1969) –> siehe Artikel zum Lied
Apollo 100 – Joy (aus: Joy (Single, 1971)
East Of Eden – Jig-A-Jig (aus: Snafu, 1970)
Eroc – Die Musik vom Ölberg (aus: Eroc 1, 1975)
Camel – Aristillus (aus: Moonmadness, 1976)
Santana – Jugando (aus: Festival, 1977)
The Tornados – Telstar (Telstar Single 1962)
Dixie Dregs – Road Expense (aus: Night Of The Dregs, 1980)
The Monochrome Set – March Of The Eligible Bachelors (aus: Eligible Bachelors, 1982)

Faschist wird erneut Präsident

Trump by Ann Telnaes

Ein unberechenbarer, durchgeknallter Straftäter, Steuerhinterzieher, chronischer Lügner und Volksverhetzer, den die ehemalige amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris im Oktober als „Faschist“ bezeichnete, zieht erneut in Weiße Haus ein. Wie tief ist die amerikanische Gesellschaft gesunken? Was bedeutet das für uns in Europa?

Der Politikwissenschatler Claus Leggewie hat in der deutschen Ausgabe vom „Rolling Stone“ im November 2024 seine Meinung zur Wahl von Trump dargelegt. Hier ein Auszug:

[…] Eine mitleidlose Oligarchie, verstärkt durch eine dubiose Riege Superreicher, hat die „Sorgen und Nöte der kleinen Leute“, die unter Preissteigerungen, Suchtproblemen und schlechten Arbeitsbedingungen leiden, in einen nach rechts verschobenen Klassenkampf kanalisiert. […]

Eine frivole Versammlung von Milliardären, die solche Verhältnisse sozialer Ungleichheit und Ungerechtigkeit selbst erst hergestellt haben, konnten die (von ihnen!) Erniedrigten und Beleidigten hinter sich versammeln. Das kennt man doch … Ich weiß, dass man in Deutschland das F-Wort vermeiden muss. Aber die Mischung aus verwirrten Gefühlen, gezielter Hetze gegen Minderheiten und Gewaltdrohung (das alles im Gewand einer toxischen Männlichkeit) war die Essenz des historischen Faschismus, dessen letzte Version wir nun Trumpismus nennen können.

Verheerende Folgen für Europa

Europa stehen unruhige Jahre bevor. Die Zahl der Trump-Bewunderer und Opportunisten wird wachsen, man wird sich mit seiner Administration arrangieren. Trumps angekündigter Deal mit Wladimir Putin wird die Ukraine ausliefern und weitere Gebiete der ehemaligen Sowjetunion ausliefern, Millionen weiterer Flüchtlinge in die EU wandern lassen, unsere innere und äußere Sicherheit essentiell bedrohen, der europäischen Industrie massiven Schaden zufügen und die Klima- und Umweltpolitik ins dritte Glied schieben.

Damit steht auch in den zwei- und drittältesten Verfassungsstaaten die liberale Demokratie zur Disposition. Dagegen muss man entschieden Widerstand leisten und sich auf eine Art Guerilla-Demokratie einstellen. Wenn man jetzt die Hoffnung aufgäbe, wäre Trumps Triumph perfekt. Worin das Goldene Zeitalter bestehen soll, das Trump nun angekündigt hat, bleibt schleierhaft. Mit dieser Wahl dürfte sich Amerika als wirtschaftliche, politische und kulturelle Weltmacht verabschiedet haben und den Staffelstab an China und den Globalen Süden übergeben.

Quelle: Rolling Stone

Hörtipp: Dimitri Howald

Das Album „Southern Return“ des Schweizers Dimitri Howald wird zwar unter dem Label Jazz geführt, es ist aber bei weitem kein reines Jazzalbum – also auch für diejenigen, die der Musikgattung sonst nichts abgewinnen können, ein Grund mal hineinzuhören. Es lohnt sich!

Sein drittes Soloalbum „Southern Return“ kombiniert zeitgenössische Jazzmelodien und -harmonien mit Drum-Machine, sparsam eingesetzten Synthiesounds und Einsprengseln brasilianischer Musik.

Bis auf Sebastian Lötschers Violine im Stück „Serafin“ hat Howald alle anderen Instrumente im Alleingang eingespielt. Die Stücke haben alle eine gewisse Leichtigkeit, sind manchmal melancholisch und einschmeichelnd charmant. Im Vordergrund steht dabei Howalds Gitarrenspiel, überwiegend akustisch, aber auch mal fast rockig, wie im eingängigen „16-8“. Mit „Southern Return“ ist Howald ein sehr abwechslungsreiches Album gelungen, dass auch klanglich eine Empfehlung wert ist.

Kennt Ihr (noch) Thunderclap Newman?

„Wir waren die beste und schlechteste Band. Wir starben, aber wir starben mit Stil.“ – Speedy Keen (Thunderclap Newman)

Thunderclap Newman verblüfften die Musikwelt im Sommer 1969 mit dem Erfolg ihrer wunderbaren Debütsingle „Something In The Air“, die keinen Geringeren als die Beatles von der Spitze der Charts verdrängte. Es folgte eine LP „Hollywood Dream„, die Nik Cohn als „eines der besten und bizarrsten Alben dieser Zeit“ bezeichnete, bevor sie sich nur wenige Monate nach der Veröffentlichung auflösten.

Thunderclap Newman waren eine der unwahrscheinlichsten Combos in der Geschichte der populären Musik mit vier ungleichen Charakteren, die ihren Kern bildeten: Pete Townshend, Songschreiber und Gitarrist von The Who, der die Fäden im Hintergrund zog; sein bester Freund und Fahrer, der Sänger/Songschreiber/Drummer John ‚Speedy‘ Keen; ein fünfzehnjähriges Gitarristenwunderkind namens Jimmy McCulloch (später bei Paul McCartney & Wings); und schließlich ein Telefontechniker, der zufällig auch ein brillanter improvisierender Jazzpianist war: Andy ‚Thunderclap‘ Newman.

Bis dahin hatte Townshend geplant, an Projekten für jeden der Musiker zu arbeiten, aber Kit Lambert (Produzent und Manager von The Who) drängte Townshend, der gerade an der Rockoper Tommy arbeitete, dazu, Zeit zu sparen und die drei Musiker zu einem gemeinsamen Projekt zu vereinen, das dann zu Thunderclap Newman wurde.

Die Single „Something in the Air“, das Keen geschrieben hatte, stand drei Wochen lang auf Platz eins der britischen Singles-Charts und löste damit ‚Ballad of John and Yoko‘ von den Beatles ab und verdrängte Elvis Presley. Ursprünglich trug der Song den Titel „Revolution“, wurde aber später umbenannt, weil die Beatles bereits 1968 einen Song dieses Namens veröffentlicht hatten, die B-Seite von „Hey Jude“. Im Dezember 1969 wurde die Single mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet, da sie weltweit mehr als eine Million Mal verkauft wurde.

Thunderclap Newman hatte eigentlich keine Live-Auftritte geplant, aber die Band lenkte ein, als „Something in the Air“ zu ihrer gemeinsamen Überraschung ein Chart-Erfolg wurde. Das Trio, das durch Jim Pitman-Avery (Bass) und McCullochs älteren Bruder Jack (drums) verstärkt wurde, unternahm von Juli 1969 bis August 1969 eine 26-tägige Tournee durch England und Schottland, um Deep Purple zu supporten. Am 8. August gaben Pitman-Avery und McCulloch ihre Absicht bekannt, die Band zu verlassen.

Im Oktober 1970 veröffentlichte Thunderclap Newman das von der Kritik hochgelobte Album Hollywood Dream, das von Townshend produziert wurde und auf Platz 163 der Billboard 200 landete. Von Januar 1971 bis April 1971 gingen sie mit neuen Begleitmusikern ein weiteres Mal mit Deep Purple auf eine 19-tägige Tournee durch England und Schottland.

Die Mitglieder der Band hatten wenig gemeinsam. In einem Interview im New Musical Express von 1972 sagte Andy Newman, dass er zwar mit Keens Musik, nicht aber mit Keen persönlich zurechtkam, während bei McCulloch genau das Gegenteil der Fall war.

Thunderclap Newman löste sich im April 1971 auf, wenige Tage bevor sie eine Tournee durch Schottland beginnen und Wochen bevor sie Teil einer Tournee mit Marsha Hunt während der 12-wöchigen US-Tournee von The Who sein sollten.

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