Am 01. Mai starb der Keyboarder des Electric Light Orchestra, Richard Tandy, im Alter von 76 Jahren.
Das teilte der Gründer der Rockgruppe aus Birmingham, Jeff Lynne, mit. Tandy hat den Sound der Band mitgeprägt, die für viele Hits wie „Evil Woman“, „Telephone Line“ oder „Mr Blue Sky“ bekannt ist.
Lynne schrieb in den sozialen Medien: „Mit großer Trauer teile ich die Nachricht vom Ableben meines langjährigen Mitarbeiters und lieben Freundes Richard Tandy. Er war ein bemerkenswerter Musiker und Freund, und ich werde die Erinnerungen, die wir zusammen hatten, ein Leben lang in Ehren halten.“
Tandy wurde in Birmingham geboren und trat ELO offiziell nach der Veröffentlichung des ersten Albums der Gruppe im Jahr 1972 bei.
Er spielte zunächst Bassgitarre, wurde aber nach dem Ausstieg von Roy Wood zum Keyboarder.
Er spielte auch den Minimoog-Synthesizer, Wurlitzer-E-Piano, Clavinet, Mellotron und Klavier und lieh dem 1977 erschienenen Song „Mr Blue Sky“ seine Stimme.
Electric Light Orchestra – Mr. Blue Sky (Official Video)
Tandy war neben Lynne und dem Schlagzeuger Bev Bevan ein Kernmitglied der Band, bis sie sich 1986 trennten. Als Lynne die Band 2014 als Jeff Lynne’s ELO wieder gründete, war Tandy wieder dabei.
Er wurde 2017 mit der Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und wurde als Lynnes Multiinstrumentalist, Co-Orchestrator und geschätzter musikalischer Partner beschrieben.
Im Jahr 2022 lag die Anzahl der Jugendlichen in Deutschland im Alter zwischen 14 und 24 Jahren bei insgesamt 9,24 Millionen. Von allen Medien nutzen Jugendliche das Handy bzw. das Smartphone am häufigsten. Laut einer Umfrage zur Mediennutzung von Jugendlichen in Deutschland gaben rund 93 Prozent der Befragten im Alter von 12 bis 19 Jahren an, ihr Smartphone täglich zu verwenden. Beim täglichen Medienkonsum folgen das Internet (88 Prozent) und das Musik hören (66 Prozent). Online-Videos schauen insgesamt 49 Prozent der Jugendlichen täglich. Digitale Spiele nutzen 36 Prozent der Befragten jeden Tag. Gedruckte Bücher lesen immerhin noch zwölf Prozent der Jugendlichen täglich, Tageszeitungen hingegen deutlich weniger.
Wie nutzen Jugendliche das Internet?
Die Internetnutzungsdauer von Jugendlichen lag 2022 bei 224 Minuten pro Tag. Im Jahr 2012 lag dieser Wert noch bei 131 Minuten. Als wichtigstes internetbasiertes Format zur Beschaffung von Informationen über das Weltgeschehen gilt YouTube, gefolgt von TikTok und Instagram. Unter den regelmäßig ausgeführten Aktivitäten im Internet mit dem Schwerpunkt Kommunikation liegt im Jahr 2022 die Nutzung des Messaging-Dienstes WhatsApp mit Abstand vorn (94 Prozent), gefolgt von den Online-Diensten Instagram (62 Prozent) und TikTok (59 Prozent).
Digitale Spiele auf dem Vormarsch – insbesondere bei Mädchen
Nach der täglichen Nutzungsdauer von Games befragt, gaben im Jahr 2023 laut dem Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) rund 45 Prozent der Befragten an, täglich eine halbe bis zwei Stunden zu spielen. Der Anteil der Jugendlichen, die vier oder mehr Stunden spielten lag bei acht Prozent. Besonders bei den Jungen sind digitale Spiele sehr beliebt, der Anteil der spielenden Mädchen ist aber in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
Wie steht es um Fernsehnutzung und Printmedien?
Die tägliche Sehdauer bei der Fernsehnutzung der 14- bis 29-Jährigen in Deutschland lag 2022 mit 50 Minuten unter dem Vorjahreswert. Gleichzeitig ist der Anteil der Jugendlichen, die regelmäßig Tageszeitungen und Zeitschriften in Form von Printmedien nutzen, in den letzten Jahren zurückgegangen. Das regelmäßige Lesen von Büchern hat im Langzeitvergleich an Beliebtheit verloren, ist in den letzten Jahren jedoch auf einem relativ konstanten Niveau geblieben.
Am 17. März 2024 starb Steve Harley im Alter von 73 Jahren an einem Krebsleiden. Er war verheiratet und Vater von zwei Kindern
Geboren wurde Steve Harley, der bürgerlich Steven Nice hieß, am 27. Februar 1951 in London. Seine Kindheit verbrachte er viel Zeit im Krankenhaus, da bei ihm Kinderlähmung diagnostiziert worden war. Während dieser Zeit entdeckte er seine Leidenschaft zur Musik, vermutlich auch dank seiner Mutter, die Jazzsängerin war. Sie förderte auch seinen Gitarren- und Klavierunterricht.
In den 60er Jahren begann Harley in ersten kleinen Clubs aufzutreten. Damals spielte er bereits eigene Songs, die teilweise auf seinen Alben zu hören sind. 1972 rief er die Glam-Rock-Band Cockney Rebel ins Leben. Die Gruppe wurde damals unter anderem durch die Coverversion des Beatles-Hits „Here Comes The Sun“ berühmt. Aber auch der orchestral produzierte Song „Sebastian“ aus dem Debütalbum „The Human Menagerie“ zählt zu den bekanntesten Liedern der Band.
Einen weiteren großen Erfolg verbuchte Harley zudem mit dem Song „The Phantom of the Opera“ mit Sarah Brightman aus dem gleichnamigen Musical. 2002 wurde er von der britischen Akademie der Komponisten und Songschreiber für sein Werk mit der goldenen Medaille bedacht.
Steve Kilbey – Something Quite Peculiar: The Church. The Music. The Mayhem, Hardie Grant Books, Richmond, 2014
Steven John Kilbey, Jahrgang 1954, begann seine professionelle Musikkarriere, als er 17 Jahre alt war. Er spielte in mehreren Bands, bevor er 1980 in Sydney „The Church“ gründete. Nach anfänglichen Erfolgen gelangten Kilbey und The Church 1988 zu internationalem Ruhm, als ihr Album „Starfish“ mit dem Song „Under the Milky Way“ sowohl in Australien als auch in den USA an die Spitze der Musikcharts kletterte. Kilbey hat mit einer Vielzahl von Musikern an verschiedenen Projekten zusammengearbeitet und auch eine Reihe von Solowerken produziert. Er ist auch Maler, Dichter und Musikproduzent. Steve Kilbey lebt derzeit in Bondi, Sydney.
Mit „etwas ziemlich seltsames“ taucht man ein in die Welt von Steve Kilbey, dem Singer-Songwriter und Bassisten einer der beliebtesten Bands Australiens, The Church. Von seiner Kindheit als Einwanderer, über seine Jugend, in der er mit den Beatles, Dylan und den Stones aufwuchs, bis hin zu seinen frühen Abenteuern in Garagenbands und Nachbarschaftsjams. Seine wilden Abenteuer mit The Church, als sie Australien und dann die Welt eroberten. Die Tourneen. Die Platten. Die Frauen. Und dann die Heroinsucht, die ihn zehn lange Jahre lang gefangen hielt. Dann die beiden (!) Paare von Zwillingen („We called them the Twillies“), die er währenddessen gezeugt hat, und die Abzweigung in die Schauspielerei, die Malerei und das Schreiben.
Vom verschneiten Schweden bis zu einer Zelle in New York City, vom Strand von Ipanema bis nach Bondi (Australien) schlingert Kilbey durch sein surrrealistisches Leben, welches einen sowohl zum Schmunzeln bringt als auch dazu, ihm in den Arsch treten zu wollen. Seine Geschichte ist einfach zu gut, um nicht erzählt zu werden. Er erzählt sie mit ungewöhnlicher und oft unverfälschter Klar- und Offenheit.
Hier ein kurzer von mir übersetzter Auszug aus seiner Biografie:
Kurz bevor wir nach Europa aufbrachen, ging The Church für ein paar Tage ins Studio 301. Capitol Records, unser amerikanisches Plattenlabel, war auf der Suche nach weiteren „Hits“ und sie waren der Meinung, dass The Blurred Crusade keine Hits enthielt. Um die Wahrheit zu sagen, die Leute, die in den meisten amerikanischen Plattenfirmen arbeiteten, hätten einen Hit nicht von einem Stück Seife unterscheiden können, selbst wenn es ihnen in den Hintern gebissen hätte. Ich wusste im Grunde meines Herzens, dass wir keine Hits mehr hatten, aber ich hatte ein paar interessante neue Songs geschrieben, die ich aufnehmen wollte; würden sie die Hits sein, die sie suchten? Keine Chance! […]
Also gingen wir nach Großbritannien, wo wir bei Carerre unter Vertrag standen und einige Auftritte geplant hatten. Leider gehörte dazu auch ein Auftritt im Vorprogramm von Duran Duran – einer Band, die ich damals hasste und auch heute noch hasse. Ja, hassen ist ein starkes Wort, aber ihr neues romantisches Geschwätz und ihre albernen Videos waren mir ein Gräuel. Unsere Plattenfirma hatte ungefähr dreißigtausend verdammte Pfund bezahlt, um auf ihrer schäbigen Tournee vor elfjährigen, weinenden Mädchen zu spielen. Vielleicht wäre ich ja damit zufrieden gewesen, wenn wir nicht zuerst im Venue aufgetreten wären. Nach einem OK-Aufwärmkonzert als Vorband für eine Band namens The Truth irgendwo in einem Londoner Vorort hatten wir einen Gig im The Venue gebucht, das mehr als 2000 Leute fassen konnte. Und wir waren ausverkauft und bekamen begeisterte Kritiken. Unsere Tournee fiel irgendwie mit einem kleinen psychedelischen Revival in England zusammen, und wir wurden als Paten der ganzen Bewegung angesehen – das Publikum drehte durch, als wir die Bühne betraten. Als ich bei „Almost with You“ die Zeile „Who you trying to get in touch with?“ sang, zeigte das ganze Publikum auf mich und rief „YOU! YOU!‘ Ich dachte immer wieder, dass da irgendetwas anderes vor sich gehen muss, denn sie schrien sicher nicht alle nach uns! […]
Schließlich landeten wir wieder in England und bereiteten uns darauf vor, für Duran Duran im Hammersmith Odeon zu eröffnen. Aber auch hier mochte uns das Publikum, bestehend aus mädchenhaften Teenyboppern, nicht ein einziges kleines bisschen. Andy, der Gitarrist von Duran Duran, kam in unsere Garderobe und war sehr freundlich, aber wir bereiteten ihm einen frostigen, stummen Empfang. Danach haben sich beide Bands gegenseitig ignoriert. Man muss ihnen zugute halten, dass Duran Duran live genau wie ihre Platten waren – wenn man so etwas mag, was ich überhaupt nicht tat. Sie brauchten auch ausgeklügelte Strategien, um aus den Theatern zu entkommen, weil ihnen die Mädchen hinterherliefen.
Das Publikum von Duran Duran hätte jeden gehasst, der vor ihren Idolen aufgetreten wäre; sie waren kein Publikum, das man mit cleveren Texten oder trickreichen Gitarrenparts überzeugen konnte. Sie konnten mit einem Haufen australischer Hippies, die Paisley-Shirts trugen und Jingle-Jangle-Rock spielten, nichts anfangen. Eines Abends waren wir in Perth, Schottland, und als wir zum Konzert fuhren, rannte ein Haufen kreischender Mädchen zum Auto, aber sie blieben angewidert stehen, als sie sahen, dass wir nicht Duran Duran waren. Es sind nicht DIE!“, spottete eine wütende Zwölfjährige zu den anderen Kindern, die zum Auto gestürmt waren.
Von vielen Künstlern hört man, wie sie sich auf ihre Bühnenauftritte vorbereiten. Manche meditieren oder beten dafür, dass ihr Auftritt gut gelingt. Andere sammeln sich geistig und konzentrieren sich, bevor der Vorhang aufgeht, in aller Stille. In Tina Turners Leben ging es jedoch ganz anders zu. Sie lebte in ständiger Angst davor, was Ike wohl mit ihr vor oder nach dem Konzert machen würde. Die Zeit, in der sie auf der Bühne stand, das waren die einzigen Stunden, in denen sie sich wirklich in Sicherheit wusste.
Die Realität sah so aus, dass Ike Tina vor den Konzerten häufig verprügelte und dann von ihr erwartete, dass sie den Abend über singen würde, als wäre nichts geschehen. Nun ja, man könnte rational damit argumentieren, dass es zumindest ein Konzert gewesen sein muss, das sich für Tina auszahlte, bei dem sie sicherlich selbst viel Geld verdiente. Man würde ganz sicher davon ausgehen, dass dem so war – und sie sich einfach etwas Geld zusammensparen konnte, um sich dann letztendlich ihre Freiheit zu erkaufen.
Aber in Wahrheit bekam Tina nie etwas von dem Geld zu sehen. Von ihr wurde erwartet, dass sie Ike von vorne bis hinten bediente, mit ihm schlief und sich von ihm verprügeln ließ, wann immer er dies für angebracht hielt, und dabei – so als wäre alles in Ordnung – den glamourösen und energiegeladenen Star der Show spielte. Doch sie bekam keinen Cent für ihre Arbeit, nichts, was sie für ihre psychischen und physischen Qualen entschädigt hätte. Ike hatte ihr Leben und ihr Umfeld total unter Kontrolle. Sie durfte noch nicht einmal eigene Freunde haben. Auf diese Weise machte er jede Flucht für sie unmöglich. Er sorgte dafür, dass sie keinen Ort hatte, an den sie hätte fliehen können.“
aus: Mark Bego, Tina Turner. Die Biografie, 2009
Autor Mark Bego hat Tina Turner, die 2023 starb, häufig getroffen und interviewt. Das bewegte Leben hat er in einem spannenden Buch zusammengefasst, das von der ersten bis zur letzten Zeile zu fesseln weiß.