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Beiträge zur Musik und mein Senf zu anderen Dingen

DiKo’s Playlist – Woche 17

In dieser Woche gehört:

  • Ally Venable – Real Gone | Real Gone (2023)
  • Ashley Sherlock – Broken | Ashley Sherlock (2019)
  • Jethro Tull – Wolf Unchained | RökFlöte (2023)
  • Swimmer One – This Club is For Everybody, Even You | Dead Orchestras (2010, Remixed and remastered 2022)
  • Element Of Crime – Unscharf mit Katze | Morgens um vier (2023)
  • Jackson Browne – My Cleveland Heart | Downhill From Everywhere (2021)
  • Left Lane Cruiser – Circus | Beck In Black (2016)

Kleine Bierkunde: Nach dem Pfiff oder Schnitt geht es heim…

Nördlich des Weisswurst-Äquators sind die Begriffe „Pfiff“ oder „Schnitt“ mit Bezug auf Bier meist völlig unbekannt.

In Franken bzw. Restbayern dagegen sind diese Bezeichnungen häufig auch Bestandteil von Getränkekarten. Was verbirgt sich also dahnter?

Ein „Schnitt“ Bier oder einfach nur ein „Schnitt“ ist das letzte Bier im Gasthaus vor dem nach Hause gehen – nachdem mindestens ein Bier vorher konsumiert wurde. In manchen Gegenden heißt es auch „Pfiff“. Generell war die Bezeichnung Pfiff früher ein feststehender Begriff, für die Hälfte des kleinsten regulären Ausschankgefäßes.

Der Schnitt ist kein halbes, schon gar kein kleines Bier, er lässt sich nicht exakt definieren, fällt mal mehr, mal weniger großzügig aus. Ein guter Schnitt kann ein 3/4 Bier zum halben Preis sein. Dazu wird ein gerade (nicht schräg) gehaltenes Glas unter dem Zapfhahn gestellt, und so lange gezapft, bis der Schaum den Glasrand erreicht hat.

Ein Pfiff passt kurz vor dem Heimgehen, wenn man schon keinen Durst mehr hat, aber auch noch nicht heimgehen will, das ist also eher ein Grund, um noch ein biß’ sitzen zu bleiben, also quasi ein Abschlußgetränk.

Anton Hötzelsperger

Was ist eigentlich Neo-Prog? – Teil 1

Neo-Progressive Rock (allgemeiner Neo-Prog“) ist ein Subgenre des Progressive Rock, das ursprünglich zur Bezeichnung von Künstlern verwendet wurde, die stark von den klassischen symphonischen Prog-Bands beeinflusst waren, die in den 1970er Jahren ihre Blütezeit erlebten. Zu Beginn der Neo-Prog-Bewegung war der Haupt-einfluss die Musik von Genesis Anfang bis Mitte der 70er Jahre. Es wird oft darüber diskutiert, wann der Neo-Prog tatsächlich entstanden ist. Einige behaupten, dass er mit Marillions Script for a Jester’s Tear im Jahr 1983 begann.

Andere behaupten, dass er mit Twelfth Night zu Beginn der 80er Jahre begann, während manche sogar behaupten, dass die populäre symphonische Prog-Band Genesis den Neo-Prog mit ihrem 1976er Album A Trick of the Tail ins Leben rief. Analysiert man die Progressive-Bewegung kurz vor 1980, dann fallen einem schnell einige Alben ein, die die Neo-Prog-Bewegung stark beeinflusst haben:

  • Steve Hackett – Spectral Mornings
  • Genesis – Wind & Wuthering
  • Genesis – And Then There Were Three
  • Genesis – Seconds Out
  • Saga – Saga
  • alle Camel-Alben zwischen Breathless und The Single Factor eingeschlossen, und einige Alben von
  • Eloy, insbesondere Silent Cries And Mighty Echoes.

Diese neue Form des Progressive Rock hat ihren Ursprung im Vereinigten Königreich und wird am stärksten mit Bands wie Marillion, Pendragon und IQ in Verbindung gebracht. Während theatralische Bühnenauftritte Teil der Live-Performances vieler Künstler waren, die diese Untergruppe des Progressive Rock-Genres erforschten, sind es die musikalischen Elemente, die für das Genre entscheidend sind; typisch ist die Verwendung von atmosphärischen Gitarren- und Synthesizer-Soli mit symphonischen Anleihen, mit einer Tendenz zu schwebenden Synthesizer-Schichten und verträumten Soli.

Ein weiteres Merkmal ist die Verwendung von modernen Synthesizern anstelle von alten analogen Synthesizern und Keyboards. Die Hauptgründe für die Abgrenzung der Neo-Progressiven von den Symphonic Prog-Künstlern sind die oben genannten Punkte sowie die stärkere Betonung von Songform und Melodie im Vergleich zu einigen ihrer früheren symphonischen Pendants.

Im Laufe der Zeit traten andere Künstler auf, die ebenfalls von den Normen abwichen, die von der klassischen Welle der Progressive-Rock-Künstler in den 70er Jahren geschaffen wurden. Die späten 70er Jahre hatten der Welt den Punk beschert, die 80er Jahre den New Wave und die 90er Jahre den Grunge. Diese und andere Formen hatten einen enormen Einfluss außerhalb des Progressive-Rock-Bereichs. Das Aufkommen des modernen Synthesizers inspirierte auch Künstler wie Tomita, Vangelis und Kitaro zu verträumteren musikalischen Werken.

Fortsetzung folgt…

DiKo’s Playlist – Woche 13

Long Distance Calling – Blades | Eraser (2022)

Eva Plankton Trio – I Want You | Devil On My Lips (2023)

Airbourne – Animal | Devil’s Bell (2022)

Emily Brimlow – Information Superhighway | Cheap Silver (2023)

Thunder – One Day We’ll Be Free Again | Dopamine (2022)

Aye Mammoth – Chase The Blood | Eternal (2022)

Haken – Lovebite | Fauna (2023)

Hype des Jahres – überflüssig!

Die „Indie-Supergroup“ Boygenius bringt am 31.03. ihr erstes Album heraus – na und? Was ein Hype um die drei Musikerinnen Phoebe Bridgers, Julien Baker und Lucy Dacus, deren Bandname „eine Anspielung auf die Männerdomäne Indie-Rock und in der Musikindustrie generell“ (Rolling Stone) sein soll.

Dabei sind sie nur gekommen, „um uns zu unterhalten“ (Rolling Stone). Und deshalb muss man dieser 08/15 Musik gleich 12 (!) Seiten in der deutschen Märzausgabe widmen? Überflüssig meint zappa:lott, da es nicht mehr als eingängige, unaufgeregte Klänge sind, wie sie bereits zigfach durch andere nichtssagende Bands verbreitet wurden. Aber die PR ist ja gelungen!

Vier Titel des kommenden Albums sind mittlerweile schon veröffentlicht. Und nun auch endlich ein Video der Band, das jedeR sehen muss, zeigt es die drei Frauen doch „bei einem freien Tag, unter anderem im Freizeitpark, im Museum und beim Wandern„… Na, wenn das nicht aufregend und sensationell ist!

Wahrscheinlich sind Boygenius mit „The Record“ heisse Anwärterinnen auf das Album des Jahres – nur ich habe es nicht gemerkt…

Buchtipp: „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus

Im Mittelpunkt des Romans steht die hochbegabte Chemikerin Elisabeth Zott, die Ende der 1950er Jahre an einer US-amerikanischen Universität arbeitet – zu einer Zeit, in der Frauen keinerlei Chancen auf einen beruflichen Aufstieg hatten.

Sie hat eine gemeinsame Tochter Madeline mit dem Chemiker und Ruderer Calvin, der jedoch auf tragische Weise stirbt und den seine Tochter nie kennen lernt.

Nach Calvins Tod wird Elisabeth Zott aus dem Institut gedrängt, Ursache ist die konservative Auffassung ihrer männlichen Kollegen, die in der ungewollten Schwangerschaft von Zott einen Angriff auf das bigotte und konservative Wertesystem der Gesellschaft sehen. Nach ihrem Rauswurf aus dem Institut baut Elisabeth Zott ihre Küche zu einem Labor um, in dem sie nun, als alleinerziehende Mutter, weiter ihrem Forschungsschwerpunkt der Abiogenese nachgeht. Um finanziell über die Runden zu kommen, landet die alleinerziehende Elizabeth Zott bald in der TV-Show »Essen um sechs«, in der sie ihren Zuschauer*innen die chemischen Reaktionen beim Kochen erklärt. Denn für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände. Die Sendung, die vor allem von den Frauen in den USA begeistert aufgenommen wird, wird ein landesweiter Erfolg.

Bei Bonnie Garmus‘ Roman „Eine Frage der Chemie“ handelt es sich um eine sehr amüsante und lesenswerte Lektüre. Der Roman ist nicht nur historisch interessant, da er die Rolle der Frau in den 50er und 60er Jahren beschreibt, sondern er spricht auch ganz aktuelle Themen an, wie z.B. Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frau, die Rolle als alleinerziehende Mutter oder Karrierechancen von Frauen.

461 Seiten

2022 | 1. Auflage
Piper Verlag
ISBN 978-3-492-07109-3

Seite 33 von 49

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