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Beiträge zur Musik und mein Senf zu anderen Dingen

Kennt ihr (noch)…Badfinger

Foto: Cover vom Album Straight Up; von links nach rechts: Joey Molland, Tom Evans, Pete Ham, Mike Gibbins

Die Geschichte von Badfinger enthält genug Dramatik und Tragik für eine Hollywood-Biografie. Vielleicht ist der Grund, warum kein Film über Badfinger produziert wurde, der, dass es kein Happy End gab. Nach dem Selbstmord zweier Mitglieder und Prozessen, endete der dritte Akt eher in einer Reihe von Wehklagen als in einer Siegesserie. Es war ein schlechtes Ende für eine Band, die mit den Beatles assoziiert war und deren Songs die Gründung eines neuen Genres, des Power-Pop, inspirierten.

Die Hauptfigur der Gruppe, Sänger und Gitarrist Peter Ham, war seit den frühen 1960er Jahren in Rockbands in seiner Heimatstadt Swansea, Wales, aktiv. 1966 brachte er seine Gruppe, die Iveys, nach London, wo seine Songs schließlich das Interesse des neuen Labels der Beatles, Apple Records, weckten. Obwohl die Iveys 1968 bei Apple unter Vertrag genommen wurden, waren sie von der verworrenen Politik des Labels frustriert.

Ihre erste Single, das hoffnungsvolle „Maybe Tomorrow“ (1968), war in einigen europäischen Ländern ein Hit, nicht aber in den Vereinigten Staaten oder im Vereinigten Königreich. Ein Jahr später erschien ein gleichnamiges Album, das jedoch nur in Japan, Italien und Deutschland veröffentlicht wurde.

Die Beschwerden der Band erreichten Paul McCartney und es wurde schnell gehandelt. Die Iveys bekamen einen moderner klingenden Namen, Badfinger, und mit „Come and Get It“ einen McCartney-Song „verordnet“. Da McCartney wenig Vertrauen in Badfingers Urteilsvermögen hatte, drängte er sie, sein Song-Demo Note für Note zu kopieren. „Come and Get It“ erreichte weltweit Platz eins und wurde in Peter Sellers‘ Filmkomödie The Magic Christian (1969) und auf Badfingers erstem Album verwendet.

Text: David Luhrssen
(frei übersetzt von DiKo)

Encyclopedia of classic rock / David Luhrssen with Michael Larson, Santa Barbara, 2017

DiKo’s Playlist der Woche

Picture This – Dream | Picture This (2017)

Motörhead – Heroes | Bad Magic – Seriously Bad Magic (2015/2023)

Hong Faux – Fornever | Desolation Years (2023)

Black Star Riders – Wrong Side Of Paradise | Wrong Side Of Paradise (2023)

Inhaler – Love Will Get You There | Cuts & Bruises (2023)

Birgit Minchmayr, Quadro Nuevo & Bernd Lhotzky – When Most I Wink – Sonnet 43 | As An Unperfect Actor (2021)

IQ – Ocean | The Road Of Bones (2014)

Eine Sozialgeschichte des Jazz in den USA

Jazz war lange Zeit (vor allem Ende des 19. Und zu Beginn des 20. Jahrhunderts) eine Massenbewegung, die auch soziale Bedürfnisse und ökonomische Zwänge großer Teile der Bevölkerung widerspiegelte und bis 1975 als eine gewichtige Stimme der Gegenkultur galt.

Wie erlangte der Jazz diesen Status und wie ging sie ihm wieder verloren?

Diesen und anderen Fragen geht Wolf Kampmann in seinem sehr lesenswerten Artikel „We insist! Eine Sozialgeschichte des Jazz in den USA“ nach. Erschienen in der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“, Nr. 5-6 vom 27.01.2023, die noch weitere interessante Beiträge zum Themenfeld Jazz beinhaltet.

Kostenloser Download unter:

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/jazz-2023/

Keine Kohle für die AFD!

Einen Teilerfolg haben die Demokratiefeinde vor dem Bundesverfassungsgericht erreicht – auch dank der „Blockadehaltung und Schnarchnasigkeit“ (TAZ) der restlichen Bundestagsparteien. Jetzt lautet der Auftrag an den Bundestag: ein Gesetz muss her, welches verhindert, das menschenfeindliche und rassistische Hetze auch noch durch staatliche Gelder gefördert wird!

„Der Staat darf keine Millionen ausgeben für die Kaderschmiede einer rechtsradikalen Partei wie der AfD. Keine Millionen für eine Partei, die sich mit dem Geld an deutschen Universitäten lauter kleine Björn Höckes heranziehen will. Beim Geld für eine AfD-Stiftung geht es nicht um Gleichheit im politischen Wettbewerb, sondern um die wehrhafte Demokratie, die dieses Geld verweigern muss.“

(aus dem Kommentar von Max Bauer, ARD-Rechtsredaktion)

Kennt ihr (noch)…Babe Ruth

Babe Ruth

Die Faszination für den amerikanischen Westen ist in der britischen Kultur tief verwurzelt und manifestiert sich unter anderem in dem texanischen Gentleman in Bram Stokers „Dracula“ und in dem Groschenroman lesenden Subalternen in Carol Reeds „Der dritte Mann“, so der Rockhistoriker David Luhrssen.

Die 1970 in Hatfield, Hertfordshire, gegründete und nach dem legendären amerikanischen Baseballspieler Babe Ruth benannte Band mit der Sängerin Jenny Haan an der Spitze erzielte mit ihrer Anspielung auf die Cowboy-Ära, „Wells Fargo„, einen großen Erfolg im Radio. Der Hardrock-Song vom Album First Base (1972) war kein Lobgesang auf den globalen Finanzriesen, sondern an die geldbringende Postkutschenlinie der Westerngeschichte.

Ihr erstes Album First Base, erreichte Goldstatus in Kanada. Ihr wohl größter Erfolg war „The Mexican„, in dem auch auf Motive von Ennio Morricone („For a Few Dollars More“) zurückgegriffen wird.

Danach splittete sich Babe Ruth und erfuhr einige personelle Veränderungen. Nach 5 Alben löste sich die Gruppe 1976 auf, tauchte aber im 21. Jahrhundert in der Originalbesetzung wieder auf. Ihr Song „The Mexican“ wurde in einem Remix des DJ-Produzenten Jellybean Benitez zum Dance-Club-Hit.

Empfohlenes Album: First Base (1982)

Corona Rückblick

Rückblickend betrachtet hat die zeitweilige Knappheit von Klopapier in Deutschland doch immerhin die Erkenntnis gebracht, dass wir mehr Arschlöcher haben als bisher angenommen….

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