Beiträge zur Musik und mein Senf zu anderen Dingen

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Merz biegt nach rechts zur AfD ab

„Mir ist es völlig gleichgültig, wer diesen Weg politisch mitgeht. Ich gehe keinen anderen“ [Quelle]

„Wer diesen Anträgen zustimmen will, der soll zustimmen. Und wer sie ablehnt, der soll sie ablehnen. Ich gucke nicht rechts und nicht links, ich gucke in diesen Fragen nur geradeaus.“ [Quelle]

Klare Worte, die der Kanzlerkandidat der Union da gesprochen hat. Um seinen migrationsfeindlichen Kurs durchzusetzen, nimmt er die Zustimmung der rassistischen AfD billigend in Kauf. Allerdings bedeutet „geradeaus“ hier eher, ich biege doch lieber nach rechts ab!

Wie unberechenbar Merz ist, wird immer deutlicher. Vor zwei Wochen erklärte er noch, er werde es nicht zulassen, dass in der CDU die „Brandmauer“ zur AfD falle. „Ich knüpfe mein Schicksal als Parteivorsitzender der CDU an diese Antwort“. [Quelle]

Da wäre sein Rücktritt doch wohl die logische Konsequenz – oder CDU? Selbst Eure ehemalige Kanzlerin weist dem Mauerstürmer seine intellektuellen Grenzen auf.

CDU – immer noch nichts aus der Geschichte gelernt?! Nennt Euch doch bitte angesichts Eurer migrationsfeindlichen Politik endlich in „unchristlich“ um und nehmt bitte nicht mehr an antifaschistischen Gedenkveranstaltungen teil – wer mit der rassistischen AfD paktiert, verhöhnt damit die Opfer der NS-Diktatur!

R.I.P. – Marianne Faithfull

Marianne Evelyn Gabriel Faithfull (geboren am 29. Dezember 1946) war eine englische Sängerin und Schauspielerin. Sie erlangte in den 1960er Jahren mit der Veröffentlichung ihrer Hitsingle „As Tears Go By“ große Popularität.

Faithfull war für ihre unverwechselbare Stimme bekannt. Während ihrer Karriere in den 1960er Jahren dominierte ihr melodischer und hoher Gesang, der jedoch durch eine schwere Kehlkopfentzündung in Verbindung mit anhaltendem Drogenmissbrauch in den 1970er Jahren verändert wurde, wodurch ihre Stimme dauerhaft rau, rissig und in einer tieferen Tonlage blieb. Dieser neue Klang wurde von einigen Kritikern als „whiskygetränkt“ gelobt und als hilfreich angesehen, um die rohen Emotionen in Faithfulls Musik einzufangen.

Nach einer langen kommerziellen Abwesenheit feierte Faithfull 1979 mit der Veröffentlichung ihres von der Kritik gefeierten siebten Studioalbums Broken English ein Comeback. Das Album war ein kommerzieller Erfolg und markierte eine Wiederbelebung ihrer musikalischen Karriere. Broken English brachte Faithfull eine Nominierung für den Grammy Award in der Kategorie Best Female Rock Vocal Performance ein und wird oft als ihre „definitive Aufnahme“ angesehen.

Faithfull schrieb drei Bücher über ihr Leben: „Faithfull: An Autobiography“ (1994), „Memories, Dreams & Reflections“ (2007) und „Marianne Faithfull: A Life on Record“ (2014).

Marianne Faithfull beim Women’s World Awards 2009 in Wien

Nach einer COVID-19-Infektion 2020 war sie mehrmals in ärztlicher Behandlung. Sie dachte zunächst, dass sie nach den Auswirkungen des Coronavirus auf ihre Lunge nicht mehr singen könne und litt unter Gedächtnisverlusten. Sie arbeitete an ihrer Atmung und machte Gesangsübungen als Teil ihrer Genesung.

Marianne Faithfull starb am 30. Januar 2025 in London im Alter von 78 Jahren.

>> Marianne Faithfull’s Biografie

Soft Machine – Die Jazz-Rock-Pioniere #1

Soft Machine ist eine englische Rockband aus Canterbury, Kent. Die Band wurde 1966 von Mike Ratledge, Robert Wyatt, Kevin Ayers, Daevid Allen und Larry Nowlin gegründet. Soft Machine spielten eine zentrale Rolle in der Canterbury-Szene; sie waren eine der ersten britischen Psychedelic-Bands und wandten sich später dem Progressive- und Jazz-Rock zu.

1971 wurde Soft Machine zu einer reinen Instrumentalband. Die Besetzung von Soft Machine hat sich mehrfach geändert und umfasste Andy Summers, Hugh Hopper, Elton Dean, John Marshall, Karl Jenkins, Roy Babbington und Allan Holdsworth.

Obwohl sie wenig kommerziellen Erfolg hatten, halten Kritiker Soft Machine für einflussreich in der Rockmusik. Dave Lynch von AllMusic nannte sie „eine der einflussreichsten Underground-Bands ihrer Ära“.

Ursprüngliche Besetzung (1966-78)

Mitte 1966 gründeten Mike Ratledge (Keyboards), Robert Wyatt (Schlagzeug, Gesang), Kevin Ayers (Bass, Gesang), Daevid Allen (Gitarre) und Larry Nowlin (Gitarre) Soft Machine, die bis 1969 oder 1970 unter dem Namen The Soft Machine auftraten. Allen und Wyatt spielten erstmals 1963 als Teil des Daevid Allen Trio zusammen und wurden gelegentlich von Ratledge begleitet. 1964 waren Wyatt und Ayers Gründungsmitglieder von The Wilde Flowers; 1966 verließen beide die Band und schlossen sich Allen an, um die kurzlebige Band Mister Head zu gründen, zu der auch Nowlin gehörte.

Die vier Mitglieder schlossen sich bald darauf mit Ratledge zusammen, um The Soft Machine zu gründen. Ayers schlug den Bandnamen vor, der aus William S. Burroughs‘ Roman The Soft Machine (1961) stammt. Die Band wurde zu einem Quartett, als Nowlin im September 1966 die Band verließ.

Ende 1966 und Anfang 1967 wurde Soft Machine in die frühe britische Underground-Szene einbezogen. Zusammen mit Pink Floyd wurden sie eine der wichtigsten Bands im UFO Club und spielten in anderen Londoner Clubs wie dem Speakeasy und Middle Earth. Laut Wyatt erhielten Soft Machine negative Reaktionen, wenn sie an anderen Orten als in diesen Underground-Clubs spielten; dies führte zu ihrer Vorliebe für lange Stücke und Übergänge, da sie durch das ständige Spielen keine Gelegenheit hatten, vom Publikum ausgebuht zu werden. Im Februar 1967 veröffentlichte die Band ihre erste Single „Love Makes Sweet Music“ bei Polydor Records.

Im April 1967 nahmen The Soft Machine neun Demosongs mit dem Produzenten Giorgio Gomelsky in den De Lane Lea Studios auf; aufgrund eines Streits über die Studiokosten wurden diese Stücke mehrere Jahre lang nicht veröffentlicht. Polydor veröffentlichte diese Demos später im Jahr 1972 als „Jet Propelled Photographs“. Später im Jahr 1967 begann die Band, auf dem europäischen Festland zu touren, und wurde vor allem in Frankreich populär.  Als Allen, ein Australier, im August von einer Frankreich-Tournee zurückkehrte, wurde ihm die Wiedereinreise in das Vereinigte Königreich verweigert, also machte die Gruppe als Trio weiter, während Allen nach Paris zurückkehrte, um die Gruppe Gong zu gründen.

The Soft Machine, die sich das gleiche Management wie The Jimi Hendrix Experience teilten, unterstützten sie auf zwei Nordamerika-Tourneen im Jahr 1968. Die Band unterschrieb bei Probe Records und nahm im April am Ende der ersten Tournee ihr gleichnamiges erstes Album in New York City auf, das allerdings erst im Dezember veröffentlicht wurde. In London stieß der Gitarrist Andy Summers, später bei The Police, zur Gruppe.

Die neue Besetzung der Band begann eine US-Tournee mit einigen Auftritten als Headliner, bevor sie im August und September 1968 mit Jimi Hendrix weiter tourten. Als die Tournee mit Hendrix begann, wurde Summers auf Drängen von Ayers gefeuert. Ayers selbst verließ die Band einvernehmlich nach dem letzten Tournee-Termin im Hollywood Bowl im September, und Soft Machine löste sich auf. Wyatt blieb in den USA, um Solo-Demos aufzunehmen, während Ratledge nach London zurückkehrte und zu komponieren begann.

–> Teil Zwei (folgt in Kürze)

Memoryspiel

Fundstelle

[..] ein schönes Buch nicht wiederlesen, weil man es schon gelesen hat, das ist, als ob man einen teuren Freund nicht wieder besuchen würde, weil man ihn schon kennt.
(aus: Marie von Ebner-Eschenbach – Lotti, die Uhrmacherin)

Ausschliessen möchte ich es nicht, aber mir fällt spontan leider kein Buch ein, das ich mehrmals gelesen habe. Höchstens einige Kapitel oder Seiten, die interessante Sachverhalte, Meinungen oder Lebensweisheiten beschreiben, kommen mir da in den Sinn. Jüngste Beispiele sind die Südtirol-Krimis von Lenz Koppelstätter mit seinem bodenständigen Commissario Grauner, Gustav Mahler-Fan und im Nebenberuf noch Bauer, der sich fragt, ob dies seine Bestimmung sei:

Diese Fragen hatten an ihm genagt, daran erinnerte er sich, im Sommer auf der Alm hatte er oft zum Himmel geschaut und den lieben Gott um Rat gefragt. Der antwortete nicht. Außer manchmal mit Gewittergrollen. Also fragte Grauner die Kühe nach dem Sinn des Lebens. Sie glotzten ihn nur stoisch an, manchmal muhten sie. Da verstand er. Er verstand, dass er die Welt nicht verstehen musste. Dass es reichte, wenn er sich darin zurechtfand, grob das Gute vom Bösen unterscheiden konnte und die ganz großen Fragen einfach unbeantwortet ließ. Mochten andere erforschen, was hinter allem steckte. Grauner beschloß für sich, dass er dieses Wissen nicht brauchte, um glücklich zu sein.


Mit „Lotti, die Uhrmacherin“ erreicht Marie von Ebner-Eschenbach 1880 ihren literarischen Durchbruch.

Die Erzählung entstand während die Autorin sich in Wien 1879 selbst zur Uhrmacherin ausbilden ließ.

Wie Sie Ihre Hirnwichserei abstellen und stattdessen das Leben genießen

Mit einem Zitat möchte ich dieses vergnüglich zu lesende Buch des italienischen Psychologen Giulio Cesare Giacobbe vorstellen:

Wollen Sie das Leben wirklich in vollen Zügen genießen? Das ist keine dumme Frage: Es gibt nämlich irregeleitete Zeitgenossen, die sich im Unglück regelrecht suhlen und stocksauer werden, wenn man sich erdreistet, sie davon abhalten zu wollen. Wenn Sie nicht zu dieser Sorte Mensch gehören, zu den Masochisten nämlich, dann können Sie jetzt beruhigt weiterlesen: Für Sie wird dieses Buch sich noch als sehr nützlich erweisen.

Sind Sie hingegen Masochist, legen Sie es trotzdem nicht weg: Ein Buch zu lesen, das für Sie völlig wertlos ist, ist doch schon eine ganz passable Selbstquälerei. Wenn Sie sich so richtig fertig machen, indem Sie all die klugen Ratschläge nicht in die Praxis umsetzen, dann wächst das Lustempfinden geradezu ins Unermessliche. Und all diese köstlichen Qualen werden Ihnen ohne die Hilfe anderer Menschen zuteil, die ja doch immer irgendetwas dafür wollen, manchmal sogar etwas ganz und gar Unsägliches.

Mir ist es ohnehin schnurz, ob Sie weiterlesen oder nicht. Schließlich haben Sie das Buch schon gekauft. Verleihen allerdings kommt nicht in Frage! Lassen Sie auch andere Leute in ihr Unglück rennen – falls diese sich partout weigern, es zu erwerben, gibt es immer noch die Möglichkeit, dass Sie eines kaufen und es ihnen schenken – und genießen Sie den Gedanken, dass diese masochistisch genug veranlagt sind, um es zu lesen.

So wie Sie.“ […]

„Fragen Sie einen typischen Hirnwichser, ob er glücklich ist, wird er mit Nein antworten. Er wird Ihnen anvertrauen, dass er schrecklich unglücklich ist und fürchterlich leidet. Und tatsächlich ist das, worunter wir leiden, nur ganz selten körperlichen Ursprungs, ganz im Gegenteil: Leiden entsteht in den allermeisten Fällen im Kopf. Und zwar durch Onanie. Geistige Onanie natürlich.

Hirnwichserei verursacht also negative Gefühle. Mit anderen Worten: Leiden. Wenn Sie klug sind (und als Käufer dieses Buches sind Sie klug: Zufrieden?), wird Ihnen das als Antwort nicht reichen. Dann wollen Sie mehr über den Mechanismus der Hirnwichserei und des Leidens im Allgemeinen wissen.

Und wer jetzt mehr über positive und negative Hirnwichserei und warum wir hirnwichsen wissen möchte, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Die deutsche Erstausgabe ist bereits 2005 erschienen, das Buch ging aber bis jetzt an mir vorbei…

Zitate stammen aus:

Giulio Cesare Giacobbe, Wie Sie Ihre Hirnwichserei abstellen und stattdessen das Leben genießen. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2005

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